Ab Ende November ist sie wieder offen
Vaduz. – Es riecht nach frischem Holz. Die alten, dunkelgefärbten Pfeiler und Balken aus Eichenholz wurden stellenweise durch neue ersetzt. Auch die gesamte Aussenhülle ist neu. Noch erkennt der Betrachter die ausgewechselten Teile ganz genau. Die Zeit wird das Holz jedoch nachdunkeln lassen und bald schon wird die Holzbrücke so aussehen, wie sie die Menschen der Region in Erinnerung haben. Tatsächlich versuchten die Projektverantwortlichen so nah wie möglich am historischen Vorbild zu bleiben. Die 1871 fertiggestellte Brücke steht immerhin unter Denkmalschutz und die Vorgaben mussten unbedingt eingehalten werden. Die Architekten, Ingenieure und Holzarbeiter beschäftigten sich intensiv mit der Geschichte der alten Rheinbrücke und wollten sie möglichst wieder so aussehen lassen, wie das Original vor hundert Jahren. «Wir haben auch das Schindeldach wieder rekonstruiert», sagt Hansjörg Vogt, einer der Projektverantwortlichen der Tragweite AG Vogt Ingenieure.
Raffiniert und gutmütig
Die Brücke ist sogar wieder etwas gerader als sie vor Beginn der Sanierungsarbeiten war. Wetter, Wind und natürlich die Kraft des Wassers haben die Brücke im Laufe der Jahre verzogen und verschoben. «Trotzdem steht sie noch immer», sagt Projektleiter Arnold Keller und macht auf die besondere Bautechnik aufmerksam: Ein sogenanntes doppeltes System, wie es in Amerika vor allem für kilometerlange Eisenbahnbrücken verwendet wurde. Der Vorteil des Systems sei, dass die Brücke flexibel bleibt und sich problemlos um einige Meter verziehen kann, ohne dass es Problem mit der Statik gibt. «Raffiniert, robust und gutmütig», nennt Keller das System. (jak)
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