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LSV und Nordic Club müssen schriftlich Stellung nehmen

Eine vom LOSV angebotene Mediation zwischen dem LSV und dem Nordic Club hat der LSV nicht als geeignetes Mittel empfunden. Gestern hielt sich der LSV bedeckt, heute will er zu den Vorwürfen des Nordic Clubs Stellung beziehen.

VON HANS PETER PUTZI

Ski. – Mit groben Geschütz fuhr der Nordic Club Liechtenstein gestern Abend auf: Sämtliche Kader-Langläufer des Nordic Clubs würden ab sofort aus dem Liechtensteinischen Skiverband (LSV) zurücktreten. Als Begründung nannte der Nordic Club die fehlende Bereitschaft des LSV, auf Konflikte einzugehen und sie zu diskutieren.

Konkret sei vom LSV das Angebot einer Mediation zur Bereinigung der Unstimmigkeiten ausgeschlagen worden.
Im Vordergrund stehen bei diesem Konflikt aus Sicht des Nordic Clubs die zu wenigen LSV-Gelder für die nordischen Athleten und die Ernennung eines Chef nordisch (Roland Kaufmann), der von den Langläufern nicht akzeptiert werde.

«Warum eine Mediation?»

Der LSV wollte gestern nicht im Detail auf die Vorwürfe des Nordic Clubs eingehen. Präsident Andy Wenzel weilt am FIS-Kongress in Antalya (Türkei). Stellvertretend für ihn gab Vizepräsident Daniel Tschikof zumindest ein kurzes Statement ab. Gemäss Tschikof sei dem LSV nicht klar, warum diese Mediation überhaupt gewünscht sei. «Wir haben keinen Grund genannt erhalten, warum uns eine Mediation angeboten wurde.»

Auf Tschikofs Aussage angesprochen, gab man sich gestern aufseiten des Nordic Clubs bedeckt. Präsident Arnold Batliner dazu: «Wir haben gesagt, was es zu sagen gibt. Wir wollen nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen und auf der sachlichen Ebene bleiben.» Auf die Frage, ob die Rücktritte als Hilferuf oder als Drohung des Nordic Clubs zu deuten seien, verwies er auf Nordic-Club-Vizepräsident Martin Matt, der für den Nordic Club kommuniziere.

Matt seinerseits sagt, die Rücktritte seien weder als Drohung noch als Hilferuf zu verstehen. «Das Problem ist, dass wir mit der LSV-Führung kein konstruktives Gespräch mehr führen konnten. Wir mussten darum einen anderen Weg gehen.» Er stellt in Abrede, dass der LSV nicht gewusst habe, warum von einer «behördlichen Stelle» eine Mediation vorgeschlagen worden sei. Man habe mehrmals mit der LSV-Führung das Gespräch gesucht, die entsprechenden Personen seien im Bilde gewesen, welche Punkte der Nordic Club mit dem LSV diskutieren habe wollen.

LOSV eingeschaltet

Ansonsten wollte Matt gestern keine Auskunft mehr geben. «Zuerst warten wir ab, wie sich der LSV heute äussern wird. Dann werden wir entscheiden, ob eine erneute Stellungnahme unsererseits nötig ist.»

Die Mediation wurde dem LSV offenbar vom Liechtensteinischen Olympischen Sportverband (LOSV) angeboten, wie LOSV-Geschäftsführer Alex Hermann dem «Vaterland» die entsprechende Frage bestätigt: «Der Nordic Club ist auf uns zugekommen und hat uns um Hilfe gebeten.» Man finde das Gespräch mit der LSV-Führung nicht mehr, umschreibt Hermann die Aussage des Nordic Clubs.

Nach den Kurzaussagen der beiden «Streitparteien» Nordic Club und LSV stellt sich somit die Frage, ob sie bisher aneinander vorbeigesprochen haben oder ob die eine Partei die andere nicht hören wollte. «Das kann der LOSV nicht beurteilen», so Hermann dazu. Es sei nicht die Aufgabe des LOSV, Partei zu ergreifen. «Wir wären aber gerne bereit gewesen, im Sinne des Sports vermittelnd zu helfen, damit der Konflikt gelöst werden könnte.» Die momentante Situation sei nicht im Sinne des LOSV und der involvierten Sportler.

Externe Mediation angeboten

Konkret hatte der LOSV eine Mediation durch eine externe Person vorgeschlagen. Die LSV-Führung habe eine solche Mediation jedoch nicht als für sie taugliches Mittel bezeichnet, so Hermann. Mit welchen Gründen wurde der Verzicht auf eine Mediation vonseiten des LSV begründet? «Ich kann nicht beurteilen, welches Mittel für den LSV das richtige ist, wir haben nur unsere Bereitschaft signalisiert, zu vermitteln», beantwortet Hermann diese Frage. «Ich gehe davon aus, dass die Türe zwischen den beiden Parteien noch nicht ganz geschlossen ist und hoffe, dass sie sich wieder finden.»

Der LOSV will dem LSV und dem Nordic Club nun ein paar Tage Zeit lassen, wieder Ruhe zu finden, «wahrscheinlich wurden die Diskussionen zu emotional geführt.»

LOSV verlangt Stellungnahme

Trotzdem ist sich Hermann bewusst, dass die momentane Situation keine Dauerlösung sein kann. Für die Athleten habe die Saisonvorbereitung bereits wieder begonnen, «da bleibt nicht mehr viel Zeit.»

So hat Hermann im Namen des LOSV die beiden Parteien bereits gestern um eine schriftliche Stellungnahme innerhalb 14 Tagen gebeten. «Wir möchten wissen, wie sich die beiden Parteien dazu äussern und wie sie sich ihre Zukunft und die Zukunft der betroffenen Sportler vorstellen.»

Es sind einige Folgeaspekte, die ein Rücktritt der Langläufer aus dem LSV nach sich ziehen. Konkret dürften Fragen zu den Fördergeldern des LOSV LOSV an den LSV respektive den Nordic Club zu klären sein. Eine weiterer Diskussionspunkt ist jener der in der Schaaner Sportschule integrierten Nordic-Club-Nachwuchsläufer, ist doch ein Eintritt in die Sportschule nur über die Zugehörigkeit zu einem Sportverband möglich.

 

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