Krach zwischen Nordic Club und LSV
Allgemeines. – Der Streit, bei dem es vor allem um Fragen der langfristigen Förderung gehe, sei schon vor längerer Zeit entfacht, erklärt Martin Matt vom Nordic Club Liechtenstein auf Anfrage. Es gehe hierbei vor allem um Finanzierungsfragen. Zur Eskalation sei es nun gekommen, weil der LSV nicht mehr bereit war auf Konflikte einzugehen und zu diskutieren. In der Medienmitteilung von gestern Abend heisst es hierzu: «Alle internen Versuche der Konfliktlösung sowie Angebote der Mediation neutraler behördlichen Stellen wurden von der LSV-Führung abgelehnt. Aus diesem Grund sahen sich Eltern und Athleten zu dieser weitreichenden Entscheidung gezwungen».
Budget gekürzt
Ein Rückblick: An der letzten Delegiertenversammlung in Triesenberg stimmten die nordischen Sportler gegen das neue Budget. Gemäss Martin Matt sei dieses Stunden vor der DV noch einmal abgeändert worden. «Bei den alpinen wurde das Budget trotz weniger Sportler erhöht. Im nordischen Bereich wurden die Gelder gekürzt». Matt erklärt weiter, dass LSV-Präsident in der Folge im Herbst Anton Frommelt als Chef nordisch ohne das Wissen des LSV-Rat gekündigt habe. Der neue Chef nordisch, Roland Kaufmann werde zudem von den Sportlern und den Eltern nicht akzeptiert. Nun habe man eine Art Notbremse gezogen. Matt dazu: «Wir haben einen U16 Schweizer Meister und insgesamt vier Medaillen an der Schweizer Meisterschaft geholt. Langsam könne man die Früchte der harten Arbeit der Vergangenheit ernten. Was aber nicht sein darf, sei, wenn wegen Streiterein die Jugendarbeit leide oder solche Konflikte auf den Rücken der jungen Sportler ausgetragen werde».
Geschlossener Rücktritt
Die nordischen LSV Athleten und Athletinnen Philipp Hälg, Constantin Frommelt, Johannes Frommelt, Martin Vögeli , Michael Biedermann, Tobias Frommelt, Anna Frommelt und Larissa Sele treten somit geschlossen per sofort als Kaderläufer des Liechtensteinischen Skiverbandes LSV zurück. Dies wurde von Athleten und deren Eltern gemeinsam und einstimmig beschlossen. In der Medienmitteilung heisst es weiter: «Alle Beteiligten bedauern, dass mit der LSV-Führung kein gemeinsamer Weg gefunden werden konnte. Ebenso legen sie Wert darauf zu betonen, dass sie den Liechtensteinischen Skiverband als Institution schätzen und als ihre sportliche Heimat anerkennen». Der Nordic Club Liechtenstein werde nun das Training der Athleten weiterhin durchführen und deren sportlichen Werdegang nach professionellen Massstäben fördern. Ebenso werde er die durch diesen Schritt entstehende enorme finanzielle, administrative und personelle Verantwortung übernehmen und versuchen dieser im Sinne des Sportes gerecht zu werden. Wie genau diese Gelder aufgetrieben werde, ist aus der Medienmitteilung nicht zu entnehmen. Martin Matt erklärt: «Es wird eine Herausforderung, aber wir glauben einen Weg zu kennen um an unsere Ziele zu kommen». Der Nordic Club Liechtenstein bleibt weiterhin Mitgliedsverein des LSV und wird sich für eine konstruktive Lösung des folgenschweren Konfliktes zur Verfügung stellen. Matt betont, dass sich der Entscheid nicht gegen den LSV richtet sondern klar und direkt gegen die LSV-Führung.
LSV-Präsident Andreas Wenzel konnte gestern auch wegen des späten Zeitpunkts der Informationen keine Stellung nehmen.
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