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Zukunft des Landesspitals weiterhin ungewiss

«Weitere Schritte zur Zukunft des Landesspitals können erst auf der Grundlage einer profunden Analyse des Wahlergebnisses festgelegt werden», erklärt Gesundheitsministerin Renate Müssner zum weiteren Vorgehen in der Spitalfrage.

Vaduz. – Grosse Enttäuschung und vor allem auch Verunsicherung herrscht bei den 160 Mitarbeitenden des Liechtensteinischen Landesspitals nach dem deutlichen Nein des Stimmvolkes vom letzten Wochenende zum 83-Millionen-Kredit für den Spitalneubau. Für Verwaltungsdirektorin Karin Zech-Hoop ist klar, dass die verantwortlichen Organe sehr schnell handeln müssen.

Neuer Stiftungsrat zu bestellen

Nach Ansicht von Gesundheitsministerin Renate Müssner muss der klare Entscheid der Stimmbürgerinnen und -bürger ohne Wenn und Aber akzeptiert werden. Unabhängig von der baulichen Infrastruktur und dem Abstimmungsergebnis stehe für die Regierung zunächst die Neubestellung des Stiftungsrates an, da dessen Amtszeit im Dezember ausläuft, sagte Regierungsrätin Renate Müssner auf «Vaterland»-Anfrage zum weiteren Vorgehen der Regierung nach dem Nein zum Verpflichtungskredit. Die profunde Analyse des Abstimmungsergebnisses soll aufzeigen, wie das Nein der Stimmbürgerinnen und -bürger zu interpretieren sei.

Offen für weitere Kooperationen

Von der Deutlichkeit des Neinstimmen-Anteils in Höhe von 58,1 Prozent zeigte sich die St. Galler Gesundheitsministerin Heidi Hanselmann gegenüber Radio L überrascht: «Ich frage mich einfach, was das Nein wirklich beinhaltet. Das gilt es wahrscheinlich herauszufinden.» Ein Gespräch mit
Vaduz habe bisher nicht stattgefunden, doch es liege sicher nicht an der Kantonsregierung, ein solches Gespräch aufzunehmen. Dazu Heidi Hanselmann weiter: «Ich nehme an, die liechtensteinischen Behörden werden nun analysieren, was das Nein bedeutet.» Die Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland sei jedenfalls offen und parat für weitere Kooperationen. «Da sind wir voll daran, da ändert sich von unserer Seite nichts», betonte Hanselmann.

Ohne OPs kein Akutspital

Wie es mit der langfristigen Gewährleistung der Grundversorgung der Bevölkerung aussieht, hängt nach Auskunft von Regierungsrätin Renate Müssner im Wesentlichen davon ab, «ob das Landesspital in die Lage versetzt wird, die Operationssäle sanieren zu können, um den geforderten Standards zu genügen». Sollte dies nicht der Fall sein, werde von den zuständigen Prüfstellen in absehbarer Zeit kaum mehr eine Zulassung erfolgen können. «Ohne Operationssäle (OP) kann unser Landesspital nicht als Akutspital geführt werden, was ohne Zweifel für die Grundversorgung in unserem Lande Auswirkungen haben wird», betont Regierungsrätin Müssner im Gespräch mit dem «Vaterland».

Künftige Ausrichtung überdenken

Regierungschef Klaus Tschütscher sieht in der Kreditablehnung jedoch eine Chance, «die künftige Ausrichtung des Landesspitals nochmals sorgfältig zu überdenken und als Ergänzung des guten regionalen Spitalangebots auf die wirklichen Bedürfnisse unserer Bevölkerung zu fokussieren». Dazu der Regierungschef im «Vaterland»-Interview weiter: «Wenn daraus ein optimiertes, grössenverträgliches Konzept für die spitalärztliche Versorgung hervorgeht, dann haben alle, auch die Befürworter des abgelehnten Kredits, gewonnen. Darin sehe ich jetzt die primäre Aufgabe der Regierung.» (güf)

 

 

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