Steinbrück vergleicht Liechtenstein mit Burkina Faso
Brüssel/Vaduz ? Finanzminister legt im Steuerstreit nach - «Wir haben uns für nichts zu entschuldigen» Von Barbara Schäder Text: Brüssel (AP) Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück legt im Steuerstreit nach: An einer Pressekonferenz vom Dienstag in Brüssel nannte er Luxemburg, die Schweiz, Österreich und Liechtenstein in einem Atemzug mit Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Er reagierte damit auf Beschwerden über die graue OECD-Liste, auf der die vier europäischen Länder aufgeführt sind.
Am Rande eines EU-Finanzministertreffens in Brüssel wandte sich Steinbrück gegen den Vorwurf der OECD-Mitglieder Schweiz, Luxemburg und Österreich, die Graue Liste sei über ihre Köpfe hinweg beschlossen worden. Steinbrück verwies darauf, dass die drei Länder im Herbst eine OECD-Ministerkonferenz zur Bekämpfung von Steuerbetrug boykottiert hätten. «Sie hätten ja kommen können. Und selbstverständlich werde ich sie zur Nachfolgekonferenz im Juni in Berlin auch einladen: Luxemburg, Liechtenstein, die Schweiz, Österreich und Ouagadougou», sagte Steinbrück. Das afrikanische Land Burkina Faso steht übrigens nicht auf der Liste der Staaten, denen die OECD unzureichenden Einsatz gegen Steuerhinterziehung vorwirft.
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