Liechtenstein zeigt Zivilcourage
Vaduz. – Zum elften Mal wurde gestern der Chancengleichheitspreis übergeben. Bei neun eingereichten Projekten, die eigentlich alle einen Preis verdient hätten, hatte die Jury die Qual der Wahl, wie Jurymitglied Dominic Brühwiler die Bewerber gestern wissen liess. Dennoch konnte sie sich zum Schluss guten Gewissens für das Siegerprojekt entscheiden, das sich mit einem Thema auseinandersetzt, das in der heutigen Zeit gefragter ist denn je: Zivilcourage. Initiator der Idee ist das Frauennetz Liechtenstein, das gestern einen Barpreis in Höhe von 20 000 Franken sowie den Wanderpreis entgegennehmen durfte. Weiters wurden zwei Anerkennungspreise zu je 5000 Franken verliehen. Einer davon ging an die Oberschule Vaduz für ihr Projekt «Schule als gemeinsamer Begegnungsraum von Senioren und Schülern». Den anderen Preis erhielt das Liechtensteinische Gymnasium bzw. die dort gegründete Gruppe «Break The Silence», die sich mit Projekten dafür einsetzt, dass die Vorurteile gegenüber Asylsuchenden abgebaut werden.
Verschiedenheit anerkennen
Chancengleichheit sei nach wie vor eine grosse Herausforderung, die es gelte, zu fördern, den Blick auf die Unterschiedlichkeiten zu lenken und sich zu fragen, wie mit eben dieser Unterschiedlichkeit umgegangen werden soll, so Regierungschef Klaus Tschütscher, der sich darüber freute, dass dem Chancengleichheitspreis eine so hohe Wertschätzung entgegengebracht wird, wie die neun eingereichten Projekte beweisen würden.
Ganz besonders freute er sich darüber, den Hauptpreis an das Frauennetz Liechtenstein verleihen zu dürfen, das bereits vor sieben Jahren den Preis für Zivilcourage «DemoGrazia» initiiert hat. «Leider wurde dieses Projekt damals nicht eingereicht – preiswürdig wäre es allemal gewesen», lobte Tschütscher das grosse Engagement des Dachverbandes von insgesamt 18 Frauenorganisationen des Landes. Umso mehr freute er sich darüber, dem Frauennetz jetzt einen Preis für ein Projekt zu verleihen und dadurch auszudrücken, wie sehr die Regierung die Bemühungen der Dachorganisation schätzt, sich in diesem Bereich weiter stark zu engagieren, sich noch intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen und das Thema Zivilcourage zum dauerhaften Thema in der Bevölkerung machen zu wollen. (dv)
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