Liechtenstein und Tschechien nehmen diplomatische Beziehungen auf
Gemeinsames Ziel beider Regierungen seien partnerschaftliche Beziehungen sowie die Zusammenarbeit im Rahmen des europäischen Ingetrationsprozesses und der internationalen Organisationen, teilte das Liechtensteiner Informationsamt am Montag mit. Dies liege auch im wirtschaftlichen Interesse beider Staaten und ihrer Bevölkerungen.
Beide Staaten verbänden ein gemeinsames europäisches Erbe und die jahrhundertealte Geschichte des Hauses Liechtenstein in den Ländern Böhmen, Mähren und Schlesien.
Liechtenstein und die Tschechische Republik seien der Auffassung, dass die Beziehungen auf der Grundlage dieses Erbes und der gemeinsamen europäischen Werte entwickelt werden könnten. Auch unterschiedliche Positionen, die im Laufe einer wechselvollen Geschichte bestanden hätten, könnten überwunden werden.
Historiker-Kommission eingesetzt
Die beiden Regierungen haben ausserdem beschlossen, eine Historikerkommission einzusetzen, die sich mit der gemeinsamen Geschichte Böhmens, Mährens, Schlesiens und des Hauses Liechtenstein befassen soll.
Thema ist ausserdem das Verhältnis beider Länder im 20. Jahrhundert. Ziel der Kommission sei es, einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis der gemeinsamen Geschichte, ihrer Chancen und Herausforderungen zu leisten, heisst es in der Mitteilung.
Die Tschechoslowakei hatte 1938 der Vertretung der Liechtensteiner Interessen durch der Schweiz zugestimmt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs anerkannte das Fürstentum dessen Souveränität nicht. Seitdem gab es keine offiziellen diplomatischen Beziehungen.