LG hat 75. Geburtstag würdig gefeiert
Vaduz. – Im Beisein von Fürst Hans-Adam II. und Erbprinz Alois sowie der liechtensteinischen Regierung und zahlreichen Vertretern des Landtags nahm Rektor Eugen Nägele die 750 Gäste auf eine Zeitreise mit, die genau vor 75 Jahren, am 15. September 1937, mit dem ersten Schultag im Collegium Marianum begann. Unter den Gästen, die auch aus Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Spanien und den USA angereist kamen, befanden sich auch zwei Vertreter des Maristen-Ordens, namentlich Frater Winfried Schreieck, Superior, und Frater Dietrich Gleixner.
Seit 1981 ein öffentliches Gymnasium
Die eigentlich «Schulreise» mit den 750 Gästen begann im Jahr 1933, als die Nationalsozialisten ein Unterrichts- und Erziehungsverbot für Orden und klösterliche Gemeinschaften in Deutschland erlassen hatten. Wie Rektor Eugen Nägele in seiner Ansprache ausführte, hatte der Maristen-Orden deshalb neue Schulstandorte ausserhalb Deutschlands gesucht – und fand schliesslich einen geeigneten an der Äulestrasse in Vaduz. Vier Jahre später, 1937, gründete eine Handvoll Fratres mit einer ebenso überschaubaren Schar von 26 Schülern die Privatschule Collegium Marianum in der Villa Blanca. 1972 zog die Schule ins Schulzentrum Mühleholz. Öffentlich wurde das «Marianum» jedoch erst 1981.
Die letzten Maristen wurden 1991 zurückberufen
Die letzten vier Mitglieder des Maristen-Ordens wurden zehn Jahre später, 1991, ins Mutterhaus nach Furth bei Landshut zurückberufen. Wieder zehn Jahre später startete die neue Oberstufe am Gymnasium. Seit dieser Zeit dauert das Gymnasium nur noch sieben Jahre. «Seit einigen Jahren haben wir eine Sportklasse auf der Oberstufe und unterrichten in einem Schulversuch die Fächer Mathematik, Geografie und Wirtschaft&Recht in Englisch», führte Rektor Eugen Nägele weiter aus. Der bilinguale Unterricht wird in den Profilen Lingua und Neue Sprachen angeboten.
Tragende Säule in der Bildungslandschaft
Das Gymnasium habe eine lange Geschichte und Tradition hinter aber auch eine Zukunft mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten vor sich, sagte Bildungsminister Hugo Quaderer in seiner Festansprache. «Ich wünsche mir, dass sich das Gymnasium gemeinsam mit den anderen Schulen unseres Landes verstärkt in die positive Entwicklung unseres Schulwesens einbringt und sich auch als gleichberechtigter und gleich geforderter Teil der Bildungslandschaft versteht.» Dann ist Bildungsminister Hugo Quaderer überzeugt, dass das Liechtensteinische Gymnasium auch in ferner Zukunft noch die wichtige Rolle in Liechtenstein einnehmen wird, die es heute innehat.
Appell an den Landtag
Wenn das Gymnasium heute über Möglichkeiten des selbstorganisierten Lernens oder andere neue Unterrichtskonzepte nachdenke, so sei deren Umsetzung an geeignete Räumlichkeiten geknüpft. «Wir alle wissen, dass die Raumsituation am LG im Vergleich zu anderen Schulen in Liechtenstein eher beengt ist. In diesem Sinne wünsche ich mir – und das wäre sicherlich ein passendes und höchst willkommenes Geburtstagsgeschenk – dass der Landtag der Meinung von Rektorat und Regierung folgt und die Mittel für einen Neubau des sogenannten G-Traktes möglichst bald frei gibt», richtete Bildungsminister Hugo Quaderer einen klaren Appell an die anwesenden Landtagsabgeordneten. Damit könnte eben dringend benötigter neuer und mehr Raum für Ideen aber auch für deren Umsetzung geschaffen werden.
Jubiläumsbuch «Zukunft bilden»
Zum Abschluss der Jubiläumsfeier präsentierten Andrea Kühbacher und Christian Beck das in monatelanger Arbeit geschaffene Buch zum Jubiläum, zu welchem auch 42 aussenstehende Autoren, die aber alle ehemalige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sind, beigetragen haben. Das Buch, in welchem nicht nur zurückgeblickt, sondern auch die Gegenwart beleuchtet und in die Zukunft geschaut wird, trägt den Titel «Zukunft bilden». Besser könnte der Inhalt nicht beschrieben werden. (güf)
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