Bankgeheimnis: Alle Optionen analysieren
Vaduz. – Im «Tages-Anzeiger» vom vergangenen Mittwoch erschien ein Interview, in welchem Regierungschef Klaus Tschütscher gefragt wird, ob für Liechtenstein der automatische Datenaustausch wie auch für die Schweiz ein No-go sei, falls das Abgeltungssteuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland scheitere. Darauf erklärt der Regierungschef: «Ich halte nichts davon, wenn man reflexartig auf solche Themen reagiert. Erst nach eingehender Analyse sollte man eine Entscheidung treffen.» Liechtenstein mache diese Analyse, «indem wir die kommenden Regulierungen anschauen, ebenso die Kosten und die Haftungsfragen für die einzelnen Institute und deren Mitarbeiter bei der Abgeltungssteuer».
Immer näher am Datenaustausch
Mit seiner offenen Haltung, sich künftig auch vertieft mit den Vor- und Nachteilen des automatischen Informationsaustausches auseinanderzusetzen, anstatt in einer reflexartigen Abwehrhaltung zu verharren, steht Regierungschef Klaus Tschütscher in Liechtenstein nicht alleine da. Im Staatsfeiertags-Interview des «Vaterlands» erklärt Erbprinz Alois auf die Frage, inwieweit es mittel- und langfristig möglich sein werde, den automatischen Informationsaustausch zu vermeiden: «Die internationale Weiterentwicklung geht derzeit in eine Richtung, die uns immer näher an den automatischen Informationsaustausch bringt. Es kommen schwere Steuerdelikte als Vortat zur Geldwäscherei hinzu, Gruppenanfragen werden zum Standard, auf verschiedensten internationalen Ebenen wird immer wieder Druck in Richtung eines automatischen Informationsaustausches gemacht. Auch der FATCA-Vorschlag der USA geht voll in Richtung eines automatischen Informationsaustausches.» (güf)
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