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Aussergewöhnliche Ideen für Planken

Planken soll einen neuen sozialen Treffpunkt erhalten. Studenten der Hochschule Liechtenstein haben zehn Projektvorschläge ausgearbeitet, die gestern Abend der Bevölkerung präsentiert wurden.

Mit dem Restaurant Saroja ist auch ein Stück Plankner Dorfleben verloren gegangen. Die Gemeinde Planken hat deshalb die Hochschule Liechtenstein beauftragt, gemeinsam mit Studenten Ideen für den Standort zu entwickeln. Dabei sind zehn sehr unterschiedliche und spannende Projekte entstanden.

Neue Attraktion

Planken hat vor vier Jahren das Restaurant Saroja gekauft. Im Dezember 2006 musste das Saroja geschlossen werden, weil bei einer Überprüfung brandschutztechnische Mängel festgestellt wurden. Ein Jahr später wurde es abgebrochen. «Die Analyse der Bausubstanz hat ein niederschmetterndes Ergebnis geliefert», sagte Rainer Beck, Vorsteher von Planken, anlässlich der gestrigen Präsentation in der Aula des Schulzentrums Planken. Eine Sanierung wäre die Gemeinde wesentlich teurer gekommen als der Abbruch.

In einer Machbarkeitsstudie wurde festgestellt, dass das neue Hotel oder Restaurant idealerweise nicht am alten Standort, sondern direkt an der Hangkante gebaut wird. «Die Aussicht in Planken ist wunderschön, das ist unser grosser Vorteil», erklärte Rainer Beck. Um diese Aussicht vollumfänglich nutzen zu können, musste die Waldrandkante weiter nach unten gesetzt werden, da zum damaligen Zeitpunkt die Sicht durch Bäume versperrt war. Die Gemeinde hatte zudem die Gelegenheit, die Parzellen unterhalb der Hangkante zu kaufen. Ideale Voraussetzungen also, um innovative Projekte zu verwirklichen. «Wir brauchen eine Attraktion, damit die Leute den Weg nach Planken finden», führte Beck aus.

Studenten gefordert

Der Plankner Gemeinderat entschied, eine Studie bei der Hochschule Liechtenstein in Auftrag zu geben. «Studenten sind weniger voreingenommen, sind jung und haben viele kreative Ideen», begründete Rainer Beck diesen Entscheid. Vorgaben gab es praktisch keine, damit die Studenten ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten.

Die Master-Klasse des Studiengangs «Architectual Design Theory» hat sich dieser Aufgabe unter der Leitung von Peter Staub angenommen. «Das Grundprinzip aller Projekte ist die Aussicht. Es ist für jeden Architekten ein Traumjob, in Planken bauen zu dürfen», sagte Peter Staub. Da die Klasse sehr international ist, wurden die Studenen zuerst mit den Gegebenheiten in Planken bekannt gemacht. Auch ein Exkurs in die Liechtensteiner Kultur, insbesondere die der Walser, stand auf dem Programm. Dadurch konnten die Studenten viel über die traditionelle Bauweise und hiesige Materialien erfahren. Ein wichtiger Punkt war auch das Kennenlernen der Liechtensteiner Gastronomie. «Wir wollten wissen, was bereits besteht, was Erfolg hat und was nicht», erklärte Peter Staub.

Romantik- oder Kommunalhotel

Entstanden sind zehn innovative und zum Teil überraschende Ideen. Obwohl einige sowohl an den Bauvorschriften und der Realisierbarkeit scheitern, geben sie dennoch spannende Impulse. «Es sind keine ausgearbeiteten Architekturvorschläge, sondern nur Ideen», sagte Peter Staub.

Die Palette der Ideen ist gross. Während ein Student sich ein exklusives Romantikhotel vorstellen kann, das aus lokalen Materialien gebaut wird, würde eine andere Studentin ein Luxus-Spa bauen. Schliesslich hat Planken zwei Quellen und eignet sich daher als Standort ideal. Ein weiteres Projekt ist, ein Gourmet-Restaurant zu bauen, das Kochen und Essen durch eine Schauküche mitten im Speisesaal verbindet. Im dazugehörigen Hotel könnten Gäste auch übernachten.

Neben den Luxusvarianten gibt es auch Low-Budget-Ideen, wie ein Hostel für Rucksacktouristen. Weitere kreative Ideen sind ein Ruhehotel im Sinne eines modernen Klosters und ein Kommunalhotel, das Dorfplatz und Hotel in einem ist. Die wohl aussergewöhnlichste Idee ist jedoch ein 36 Meter hoher Turm, der ein Hotel und Bergstation einer Seilbahn in einem ist.
Der nächste Schritt ist nun eine betriebswirtschaftliche Beurteilung. Ausserdem müssen Investoren gesucht werden. «Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde, ein Hotel oder Restaurant zu bauen», erklärt Rainer Beck diesen Schritt. (nob)

 

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