«Sammla, kläba, gwinna»: Weihnachtsstern-Aktion
Sven Simonis vom Einkaufland Liechtenstein und Marketingberater Fredi Gilgen sprachen mit der «Liewo» über die Aktion, die seit über 50 Jahren in Liechtenstein Tradition hat.
Herr Simonis, seit 10. November kann man beim Einkauf wieder Weihnachtssterne sammeln. Wie würden Sie Kunden, welche die Aktion nicht kennen, das Prinzip erklären?
Sven Simonis: Die Weihnachtsstern-Aktion ist eine Zugabe vom Handel als Dankeschön für treue Kunden. Bei einem Einkauf bekommt man pro 10 Franken jeweils einen Stern, den man dann in die zur Aktion gehörigen Karte klebt. Wenn man 50 Sterne gesammelt hat und die Karte voll ist, kann man sie abgeben und erhält dafür direkt fünf Franken in bar. Insgesamt ist ein Stern jedoch 20 Rappen wert, die andere Hälfte ? also fünf Franken pro volle Karte ? fliesst in den «Gewinn-Topf» der Kunden, aus dem heraus am Ende die Preise verlost werden.
Was genau hat es mit der Verlosung auf sich?
Sven Simonis: An ihr nimmt jede vollständig beklebte Karte teil. Es werden Gutscheine im Wert von über 100 000 Franken ausgegeben. Ganz wichtig ist, dass darauf geachtet wird, die Karten vollständig auszufüllen. Vergangenes Jahr haben wir 25 Karten gezogen, deren Besitzer eigentlich tolle Preise gewonnen hätten, die aber nicht ausfindig gemacht werden konnten, weil die Kontaktdaten nicht auf der Karte standen. Hier bitte ich auch die Geschäfte, bei der Abgabe voller Karten einen Blick auf die Rückseite zu werfen.
Fredi Gilgen: Übrigens kann man auch nicht ganz volle Karten in den teilnehmenden Geschäften einreichen, dann nimmt man zwar nicht an der Verlosung teil, bekommt aber den entsprechenden Gegenwert der Sterne bar ausbezahlt.
Was bleibt gleich, was ist neu?
Sven Simonis: Wir werden das handliche Format der Aktionskarten beibehalten. Es hat sich bewährt und passt in jedes Portemonnaie und in jede Tasche.
Fredi Gilgen: Neben der Form bleibt auch die Farbgebung erhalten. Sie ist zeitgemäss und schafft einen grösseren Bezug zum Land als frühere Farbgestaltungen. Neu sind in diesem Jahr die Werbesegel. Viele Konsumenten wissen nicht, welche Geschäfte an der Aktion teilnehmen, andere sind der Meinung, die Weihnachtssterne seien in jedem Geschäft erhältlich. Mit den Werbesegeln bietet man nun eine zusätzliche Orientierungshilfe.
Sven Simonis: Auch bei der Gültigkeit der zu gewinnenden Gutscheine hat sich etwas geändert: Sie sind neu bis 31. Dezember 2014 einlösbar und nicht mehr nur bis Juni. Gutscheine, die nicht eingelöst werden, verfallen zwar für die Gewinner, kommen aber wieder in den Topf und somit das Jahr darauf den Kunden erneut zugute.
Die teilnehmenden Geschäfte kann man in diesem Jahr also einfacher ausmachen. Wie viele Händler beteiligen sich eigentlich an der Aktion?
Sven Simonis: Letztes Jahr waren es 64 Geschäfte, in diesem Jahr sind es sogar noch mehr, nämlich 73. Sie alle gehören der Organisation «Einkaufland Liechtenstein an», die rund 130 Mitglieder hat. Die Teilnahme an der Weihnachtsstern-Aktion ist allerdings freiwillig und nicht verpflichtend.
Diese Aktion gibt es bereits seit über 50 Jahren. Worin liegt Ihrer Meinung nach der Erfolg?
Fredi Gilgen: Viele verbinden damit auch schöne Kindheitserinnerungen. Die Aktion ist mittlerweile so in Fleisch und Blut der Kunden übergegangen, dass die Sterne beim Bezahlen oftmals sogar aktiv eingefordert werden. Die Weihnachtsstern-Aktion ist unglaublich beliebt. Wichtig zu wissen ist, dass man die Sterne nicht aufheben kann, um sie dann im nächsten Jahr auf die Karten zu kleben. Wir wechseln jährlich die Grundfarbe und auch die aktuelle Jahreszahl ist aufgedruckt.
Gibt es Unterschiede unter den Gemeinden?
Sven Simonis: Definitiv, wir verzeichnen deutlich mehr Rücklauf aus den Gemeinden im Oberland, was wohl auch auf die höhere Ladendichte respektive auf mehr teilnehmende Betriebe zurückzuführen ist. Am fleissigsten beteiligen sich die Kunden in Vaduz, aber auch Schaan und vor allem Triesenberger sind treue Kunden.
Liegt das vielleicht auch an der Lage des Unterlands, also der Nähe zur österreichischen Grenze?
Sven Simonis: Durchaus, als Präsident der Sektion Handel der Wirtschaftskammer ist es mir ein Anliegen, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es für das Land sinnvoller wäre, als Liechtensteiner auch im Land einzukaufen. Dann würde die Mehrwertsteuer im Land bleiben, die heimische Wirtschaft gestärkt und somit würden auch Arbeitsplätze und Lehrstellen gesichert werden.
Das Weihnachtsgeschäft dürfte mittlerweile angelaufen sein ? wie ist Ihre Prognose, Herr Simonis?
Sven Simonis: Das ist ganz schwer einzuschätzen. Wir hoffen natürlich auf ein zufriedenstellendes Geschäft. Ein kleiner Geschenktipp für die Konsumenten zum Schluss: Man steht ja oft vor der Frage, was man denn schenken könnte. Im schlimmsten Fall liegt man daneben und das Geschenk wird wieder umgetauscht. Mit einem Gutschein hingegen liegt man nie falsch. Das Einkaufland Liechtenstein bietet Gutscheine an, die in jedem der 130 Geschäfte des Verbunds eingelöst werden können. Der Wert ist frei wählbar, erhältlich sind sie bei der Wirtschaftskammer in Schaan oder im Internet. (kid)
Persönlich
Sven Simonis ist seit vier Jahren Präsident der Sektion Handel bei der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Der Augenoptiker ist Inhaber des Simonis Sehcentrums im Vaduzer Städtle.
Fredi Gilgen ist Marketingberater von Einkaufland Liechtenstein. Er ist Geschäftsinhaber des Marketingunternehmens The Point Trust in Eschen.
Weitere Informationen unter: www.einkaufland.li und www.sehcentrum.li
Ergänzende Informationen zur Weihnachtsstern-Aktion 2013 inklusive Teilnehmerliste auf der Folgeseite.
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Wirtschaftskammer Liechtenstein