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Macher mit dem gewissen Etwas

Partys haben sein Leben massgebend verändert. Pascal Seger ist ein Mann der Taten und nimmt gerne die Dinge in die Hand. Mit Fantasie, Geduld und Organisationstalent machte er sein Hobby zum Beruf. 

Organisieren bedeutet laut Duden «etwas sorgfältig und systematisch vorbereiten, aufbauen und einheitlich gestalten». Für Pascal Seger ist diese Definition seit Längerem weitaus mehr als eine Kette von Worthülsen ? sie bestimmt zum grossen Teil sein Leben. Doch der letzte Punkt der Definition trifft nicht Segers Geschmack. So erklärt er: «Ich möchte nicht nur organisieren, sondern Anlässen eine spezielle Note geben ? das spezielle Etwas eben.» Die erste Umsetzung dieser Passion gelang dem jungen Liechtensteiner im Jahr 2003, als er mit vier Kollegen den «Moose Verein für gesellschaftliche Anlässe» gründete. Gemeinsam organisierten sie mehrere Partys in Vaduz und auch eine in Malbun. Im Jahr 2005 gründete Pascal Seger mit seinen Freunden Matthias Hemmerle, Emanuel Walser und Mike Trummer die «Impuls Events Anstalt» und sie organisierten neben ihren Partys auch die Silvesterparty im Vaduzer Saal mit.

Erster Anlass mit Programm

Es sollte jedoch nicht nur bei den Silvesterpartys bleiben. So kam es, dass die Musiker der Mundartband Rääs nach ihrem Sieg beim Mundart-Songcontest 2009 dazu eingeladen wurden, einen Anlass in Liechtenstein zu gestalten. Die Balzner wollten jedoch ihrer Passion treu bleiben und verwiesen auf Pascal Seger. Er liess sich nicht lange bitten und organisierte so für das darauffolgende Jahr das erste Mundartkonzert in Mauren. «Dies war ein grosser Schritt für mich ? ein Schritt in eine andere Richtung. Zuvor hatte ich nur Partys organisiert, aber ich nahm die spannende Herausforderung gerne an», blickt Seger heute dankbar zurück.
Der heimatverbundene Mann organisierte immer noch gerne und liess sich das auch nicht nehmen, als sich die Interessen der Mitgründer auseinanderentwickelten.

Kein Mann der halben Sachen

«Mit dem Gedanken, die Silvesterpartys sowie den Mundart-Anlass weiterzuführen, übernahm ich 2011 die Firma», erklärt Seger. Noch im selben Jahr kündigte er bei Swarovski und wollte sehen, wie es für ihn beruflich weitergeht. «In dieser Zeit wuchs der Wunsch in mir, mich mit der Eventagentur selbstständig zu machen. Und der eine oder andere Wink mit dem Zaunpfahl machte mir klar: Ich muss es einfach ausprobieren!», beschreibt Seger sein Feuer, das ihn leitete. Als interimistischer Abteilungsleiter ging er für einige Monate nochmals zu 60 % zurück zur Swarovski und wollte rund 40 Prozent an Arbeitszeit dazu nutzen, seine eigene Firma aufzubauen. Doch einmal mehr im Leben von Pascal Seger kam es anders, als er dachte. «Ich träumte von einem kleineren schottischen Abend mit Dudelsack-Musik», grinst Seger wohlwissend, was diese Idee dann mit sich brachte.

Alles andere als eine Schnapsidee

Da Seger eine schöne Räumlichkeit und ein bisschen Dudelsack-Musik nicht reichten, überlegte er, wie er diesen schottischen Abend ausbauen könnte. So entwickelte sich die Idee des ersten «The Princely Liechtenstein Tattoo» und die Suche nach der passenden Örtlichkeit konnte losgehen. Seine Freundin schlug die Burgruine in Schellenberg vor und nach einer Besichtigung war klar: Hier und nirgendwo anders ist der perfekte Ort! Mit dem Grobkonzept in der Tasche sprach Seger mit Vorsteher Norman Wohlwend, dem Denkmalschutz und dem Besitzer der Burg, dem Historischen Verein. «Um schlussendlich auch den Gemeinderat von Schellenberg zu überzeugen, erlaubte ich mir, sie mit einem Glas Whisky in die richtige schottische Stimmung zu versetzen», erinnert sich Seger schmunzelnd zurück. Nach dem er von allen notwendigen Seiten die Zusage hatte, organisierte er 2012 innert acht Monaten den Grossanlass mit rund 200 Teilnehmern. Dabei war der Austausch mit Tattoo-Kennern wie dem Produzenten des Basel Tattoo sowie dem Drummajor der Showband.CH sehr wertvoll. Durch diese Kontakte wurde Seger in diesem Jahr auch ans Vorbild aller Tattoos, das Royal Edinburgh Military Tattoo, eingeladen.

Tattoo mit familiärem Charakter

Im Gegensatz zu den zwei weltweit grössten Tattoos (Edinburgh und Basel) wollte Seger von Anfang an ein kleines Tattoo mit besonderem Charakter schaffen. Um dies zu erreichen, war es Seger wichtig, dass auch einheimische Vereine in den Anlass einbezogen werden, sei es als aktive Teilnehmer oder als Helfer an den verschiedensten Stellen. Und genau dieser familiäre Charakter ist es, der überall geschätzt wird ? von den Teilnehmern über die Helfer bis hin zum Publikum. Denn nur so war beispielsweise ein gemütlicher Austausch zwischen allen internationalen Gruppen im Anschluss an die Aufführungen mit den Zuschauern möglich. «Unterschiedlichste Teilnehmer haben mir schon berichtet, dass man an vielen ähnlichen Anlässen nur eine Nummer ist und zur richtigen Zeit auf die Bühne muss. Die Nähe und der Austausch mit dem Publikum ist ein riesiges Plus unseres Tattoos», berichtet Seger. Der wohl schönste Moment im Jahr ist für Seger, wenn er den Grossanlass mit einem guten Glas Whisky ausklingen lassen kann.
Im Zusammenhang mit dem Princely Tattoo ist Seger weitaus mehr als Ideengeber und Organisator ? er ist gleichzeitig Betreuer, Reiseführer und Motivator. So hat er stets ein offenes Ohr für die Menschen um ihn herum: «Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmer und Helfer ebenso wie die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen.» Ganz nach dem Motto «wenn scho, denn scho» setzte Seger seine risikoreiche Idee um und sorgte für einen vollen Erfolg. Doch währenddessen blieb natürlich für die Entwicklung seiner Firma keine Zeit mehr. Nachdem die interimistische Aufgabe bei Swarovski wie ausgemacht endete, wollte er diese frei gewordene Zeit entsprechend für den Aufbau seiner Firma nutzen.

Närrische Zeiten

Erfreut ist Seger auch, dass mit dem 11.11. die fünfte Jahreszeit wieder begonnen hat. Denn auch die Fasnacht ist fester Bestandteil des Jahres von Pascal Seger. Er selbst ist seit zwölf Jahren bei den «Räbagsechtern» in Mauren. Seger geniesst es, Vizepräsident «einer so coolen Gruppe zu sein».Als Organisator unterschiedlichster Veranstaltungen kommt Seger vor allem eine seiner stärksten Eigenschaften, nämlich Ruhe zu bewahren, zugute: «Wenn du bei einem Problem, das zum ungünstigsten Zeitpunkt eintrifft, nicht die Ruhe bewahrst ? wie sollen es dann die anderen? Wichtig ist, dass auftauchende Probleme von den Besuchern nicht bemerkt werden und sie mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen», weiss Seger nur zu gut. (mp)

Steckbrief
Name: Pascal Seger
Wohnort:Vaduz
Alter: 31 Jahre
Beruf: Inhaber der Eventagentur Impuls Est.
Hobbys: reisen, lesen, kochen, Motorrad und Velo fahren
Leibspeise: gutbürgerlich
Getränk: ein kühles Bier
Musik: querbeet
Lektüre: Krimis
Stadt/Land? Land
Sommer/Winter? Sommer
Stärke: Optimist
Schwäche: Sturheit
Motto: Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

 

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