Eine Million Sterne als Dankeschön
Herr Thöny, seit gestern läuft die Weihnachtsstern-Aktion vom Einkaufland Liechtenstein. Wie viele Weihnachtssterne sind überhaupt im Umlauf?
Peter Thöny: Normalerweise sind circa eine Million Sterne im Umlauf.
Was erwartet die Kunden?
Nach den Rückmeldungen des letzten Jahres werden wir das handliche Format der Aktionskarten beibehalten. So passt die Karte in jedes Portemonnaie und in jede Tasche. Ausserdem wurden wir auch positiv auf die markante Gestaltung angesprochen. Die Weihnachtsstern-Aktion wird also traditionsgemäss fortgeführt. Es gilt aber jedes Jahr wieder, Neuzuzüger und in der Liechtensteiner Nachbarschaft wohnhafte Kunden darüber aufzuklären, was die Weihnachtsstern-Aktion eigentlich ist.
Herr Simonis, wie würden Sie den Kunden, welche die Aktion nicht kennen, das Prinzip erklären?
Sven Simonis: Am Ende versteht fast jeder das System von Rabattmarken. Für einen gewissen Umsatz – in unserem Fall 10 Franken – bekommt man eine Marke bzw. einen Stern. Die Weihnachtsstern-Aktion ist eine Rabattmarken-Aktion, kombiniert mit hohen Gewinnchancen. Der Wert eines Weihnachtssterns beträgt 20 Rappen, wovon die Hälfte in den «Gewinne-Topf» der Kunden fliesst und die andere Hälfte dem Kunden bei der Rückgabe der vollgeklebten Karte in Form von fünf Franken bar ausbezahlt wird. Diese Kosten trägt das jeweilige Geschäft.
Diese Aktion gibt es bereits seit über 50 Jahren. Worin liegt Ihrer Meinung nach der Erfolg?
Peter Thöny: Ich denke, die Menschen im Land verbinden damit eine grosse Tradition und schätzen es, dass sie für ihre Treue eine Belohnung erhalten. Das ist unser Dankeschön an unsere Kunden, die im Zentrum unserer Bemühungen stehen.
Gibt es hier Unterschiede unter den Gemeinden?
Peter Thöny: Ja, wir verzeichnen deutlich mehr Rücklauf aus den Gemeinden im Oberland, was unter anderem auf die höhere Ladendichte respektive auf mehr teilnehmende Betriebe zurückzuführen ist.
Liegt das aufgrund der Nähe zu Österreich nicht auf der Hand?
Sven Simonis: Wir würden jetzt nicht so weit gehen, dass wir sagen, hier dort kategorisch über der Grenze eingekauft. Eine gewisse Logik steckt jedoch dahinter. Es wäre schön, wenn wir hier einmal Zahlen hätten, doch solche Statistiken werden offenbar noch nicht geführt. Das wären gute Instrumente, um zu sehen, wohin der Trend geht.
Österreicher, die in Liechtenstein arbeiten, werden wohl zu Hause einkaufen gehen – man beachte den starken Frankenkurs.
Sven Simonis: Wirtschaftlich sinnvoller wäre es für das Land natürlich, wenn jeder dort einkauft, wo er das Geld erwirtschaftet. Es wäre somit auch wünschenswert, dass österreichische Grenzgänger hier einkaufen. Das würde dem Handel sicher einen Aufschwung verleihen.
Am Donnerstag fand die Generalversammlung von Einkaufland Liechtenstein statt. Welches sind weitere Ziele der Organisation?
Sven Simonis: Ein Verband lebt immer von seinen Mitgliedern. Wenn man bedenkt, dass unser Budget etwa 50 000 Franken beträgt, dann ist dies eine relativ bescheidene Summe für griffige Marketingkonzepte und mitgliederorientierte Dienstleistungen. Offensichtlich, und darum bemühen wir uns, bedeuten mehr Mitglieder mehr finanzielle Ressourcen und somit Mehrwert für jeden einzelnen. Deshalb hoffen wir, dass sich Nichtmitglieder weiter für eine Mitgliedschaft entscheiden können.
Wie sehen Sie derzeit die Situation des Handels in Liechtenstein?
Peter Thöny: Ich denke, wir sind schon eine volkswirtschaftlich relevante Grösse im Land. Leider sind bei uns die Umsatzzahlen noch nicht genügend erhoben. Wenn man aber die Schweiz nimmt, wo jährlich gut 100 Milliarden Franken umgesetzt werden, dürfte unser Volumen bei ungefähr 500 Millionen Franken liegen. Diese Grösse, kombiniert mit anderen Kennzahlen im Detailhandel wie Anzahl Mitarbeiter, Ausbildungsplätze, Einkommen, Wertschöpfung, Steuern, Abgaben usw. zu ergründen, wäre spannend und würde Fakten schaffen. Die Erfahrungen aus unseren Familienbetrieben zeigen mir, dass der Detailhandel in Liechtenstein momentan unter Umsatz- und Kostendruck steht. Wir sind immer um den Ausgleich bemüht, den Kunden Vorteile zu bescheren, die Mitarbeiter anständig zu entlöhnen, und am Ende sollte bei allen die Kasse stimmen. Das muss manchmal mit einem Spagat erreicht werden.
Wirken sich die Sparparolen der Regierung auch auf den Handel aus?
Peter Thöny: Natürlich ist es dem Konsum nicht förderlich, wenn man täglich in den Zeitungen daran erinnert wird, dass gespart werden muss. Budgetanpassungen sind auch mit weniger Getöse möglich. Meine Empfehlung an den Konsumenten lautet: Investieren Sie Ihr Einkommen im Einkaufland Liechtenstein. Einkaufen in Liechtenstein erhöht die Staatseinnahmen, die Beschäftigung, die Einkommen, die Ausbildungsplätze und fördert die Vielfalt und die Kreativität im liechtensteinischen Detailhandel. Ich glaube, dies ist unserer Bevölkerung bewusst und dafür möchten wir uns bedanken. (mw)
Persönlich
Sven Simonis, Jahrgang 1966, wohnhaft in Vaduz, ist seit vier Jahren Präsident der Sektion Handel bei der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Der Augenoptiker ist Inhaber des Simonis Sehcentrums im Vaduzer Städtle. Teilnehmende Geschäfte und Details zur Aktion auf den Seiten 63 und 64.
Peter Thöny, Jahrgang 1972, wohnhaft in Triesenberg, seit zwei Jahren Vizepräsident der Sektion Handel bei der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Der Detailhandelsökonom ist Geschäftsführer des Spielwaren-, Modelleisenbahn- und Modellbaufachgeschäftes Mikado im Vaduzer Städtle.
Weitere Infos: www.einkaufland.li und www.sehcentrum.li
Weitere Infos zur WeihnachtssternAktion 2012 (inkl. Teilnehmerliste) auf Seite 64.
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