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Liechtenstein bald ohne Bankgeheimnis?

Auf «sueddeutsche.de» geht Gerd Zitzelsberger, Schweiz-/FL-Korrespondent der «Süddeutschen», den möglichen Veränderungen auf dem Liechtensteiner Finanzplatz nach und bezieht sich zu Beginn auf einen Beitrag von Walter Matt vom letzten Samstag im «Liechtensteiner Vaterland». Ein Auszug des Textes in der «Süddeutschen»: «Seit 50 Jahren ist Walter Matt Treuhänder und Rechtsanwalt in der Steueroase Liechtenstein. Sein Land und er selbst sind reich geworden in diesen Jahrzehnten. Doch jetzt, so hat er vor einer Woche seinen Landsleuten geschrieben, sei der "Untergang" des Kleinstaates zwischen Österreich und der Schweiz mit seinen 36000 Einwohnern zu befürchten. Der Grund: Schon höre man, "dass die Treuhänder und die Banken sich auf eine Zeit ohne Bankgeheimnis vorbereiten sollen". Tatsächlich ist Liechtensteins Geschäftsmodell, das bislang zu einem großen Teil auf der Einladung zur Steuerhinterziehung fußte, im Umbruch. "Es findet ein großer Wechsel statt", formuliert es Raphael Tschanz vom Bankenverband. Wohin allerdings dieser Wechsel führt, wissen die Liechtensteiner selbst noch nicht so genau. Krisenzeichen gibt es durchaus. Das Neugeschäft bei Banken und Treuhändern ist in den vergangenen Monaten geradezu kollabiert, und mancher Steuersünder hat sein Geld wohl anderswohin geschickt. "Früher wurden pro Tag 50 bis 60 Stiftungen gegründet, jetzt sind es vielleicht noch eine oder zwei", erzählt eine Treuhänderin. Das Abkommen mit Amerika: Auch die 15 Banken in Liechtenstein spüren massiv die Zeitenwende. Zahlen für das Gesamtjahr 2008 haben sie noch nicht vorgelegt, aber die Tendenz ist schon erkennbar. "Die Zuflüsse von Neugeld und die Abflüsse dürften sich in etwa die Waage gehalten haben", heißt es etwa bei der LGT Group, die im Privatbesitz der Fürstenfamilie liegt und das größte Geldinstitut am Platz ist. Weil die LGT auch in Deutschland und in der Schweiz erfolgreich im lokalen Geschäft tätig ist, bedeutet die Aussage im Klartext wohl, dass die Bank an ihrem Liechtensteiner Stammsitz deutliche Geldabflüsse hinnehmen musste. (Gerd Zitzelsberger)»
 

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