Woodstock
«The Beauty of Gemina» um den Liechtensteiner Mastermind Michael Sele war 2011 sicher zu Recht Hauptact des Festivals – obwohl sogar 2002 die weitgereisteste Band einen längeren Anfahrtsweg von Zürich hatte. Dass sich aber Bands ausserhalb des deutschen Sprachraums oder gar aus Übersee nach Balzers verirren werden, habe ich damals nicht erwartet. Der erste Deutschlandimport wurde bereits 2004 verzeichnet. Und im folgenden Jahr stand eine Band aus Irland auf dem Programm.
Das waren noch Zeiten, als die Bühne aus einem Lastwagenaufleger und einem Baugerüst zusammenimprovisiert wurde, um Kosten zu sparen. Arbeitskraft war ja genügend vorhanden und auch an Material, das Aussenstehende zur Verfügung stellten, fehlte es nicht, um mit einfachen Mitteln die Infrastruktur für einen einzigartigen Anlass bereitzustellen. Die Boxentürme haben mich jedenfalls beeindruckt – obwohl sie wie bei grossen Open Air Festivals mehr der Dekoration dienten, da die Lautsprecher von heute nicht mehr annähernd so eindrucksvoll sind wie zu früheren Zeiten.
Aber so weit in der Zeit zurück wollte ich gar nicht gehen, sondern nur bis August 2002. Wenn ich mich richtig entsinne, war das Wetter damals gar nicht so schlecht. Den Ruf als Regen-Open-Air – «Oh es regnet, dann muss wohl Wavejam sein» – hat es meines Wissens erst in den folgenden Jahren erhalten. Ich habe mich jedenfalls amüsiert, wie bei allen folgenden Open Airs, die trotz gelegentlichen Wetterkapriolen beste Unterhaltung boten. Am diesjährigen Wavejam, das in zwei Wochen stattfindet, werde ich selbstverständlich auch wieder dabei sein. Und da es bereits die ersten zehn Jahre überstanden hat, bin ich sicher, dass ich noch viele weitere Open Airs in der südlichsten Gemeinde des Landes werde besuchen können. Wenn es so weiter geht wie im vergangenen Jahr sogar bei schönem Wetter. (rb)
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300 Jahre Oberland mit Drago