Ribel und Knöpfle
Ihr könnt Euch ja gar nicht vorstellen, wie hungrig das Fliegen macht! Und erst das Fauchen! Da braucht es schon etwas richtig Sättigendes.
Wie froh war ich, als ich 1982 im Liechtensteiner Kochbuch auf das «Ribel»-Rezept stiess. Dafür braucht man bekanntlich nur Wasser, Butter und ein bisschen Türkenmehl. Und bereits nach kurzer Zeit hat man ein nahrhaftes und äusserst sättigendes Mahl. Zudem musste ich fest stellen, dass man «Ribel» auf ganz unterschiedliche Art und Weise essen kann. Mit Sauerkäse, Kaffee, Kakao, Milch, Apfelmus oder Zucker wird er hierzulande aufgetischt. Ganz wie es einem jeden mundet. Schade nur, dass einem derart guten Essen immer noch das Etikett «Armenspeise» anhängt. Und das nur, weil es noch heute von Zeiten der Entbehrung zeugt. Wohl auch ein Grund dafür, dass man das Liechtensteiner Traditionsgericht auf keiner Speisekarte des Landes findet.
Aber immer nur geröstetes Türkenmehl zu essen, käme mir auch nicht in den Sinn. Das würde mit der Zeit echt langweilig werden. So gönne ich mir ab und zu auch eine deftige Portion «Käsknöpfle». Sie sind zwar etwas aufwendiger zuzubereiten, aber dafür umso leckerer. Und auch bei der Zubereitung dieser Leibspeise scheiden sich die Geister. Die einen mögen es räzent mit «suurem Bergkäs», die anderen lieber mit milderen Käsesorten. Wieder andere kombinieren das Ganze mit Apfelmus oder mit Kartoffelsalat. An die Variante mit heissem Sauerkraut konnte ich mich zwar nie gewöhnen, aber die Geschmäcker gehen ja bekanntlich auseinander!
Ich muss jedoch offen zugeben, dass ein Allesfresser wie ich auch nicht ganz ohne Fleisch auskommt. Ein Stück vom Schwein, Rind oder Huhn, fein gegrillt oder gebraten, verwöhnt einen Drachengaumen ungemein. Nur mit dem Fliegen nach einem derart üppigen Mahl muss man aufpassen, sonst droht einem eine schmerzhafte Bauchlandung. In angegessenem Zustand echt nicht zu empfehlen. «En Gueta!» Mampf! (ehu)
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