Nach 200 Jahren
Bleibt nur zu hoffen, dass es auch das Wetter gut mit dem Oberland meint und die verschiedenen Attraktionen jede Menge Besucher nach Vaduz lockt. Ganz ehrlich, das Programm lockt sogar mich als mittlerweile schon gebrechliches Drachen-Mannsbild an. Obwohl die Erinnerungen an die 200-Jahr-Feier meine Vorfreude etwas dämpfen.
Es war der 7. Juli 1912, als frühmorgens um 8 Uhr der Churer Bischof mit einem zelebrierten Pontifikalamt die 200-Jahr-Oberland-Feier eröffnete. Ich war noch ziemlich müde und muss eingestehen, dass ich nur mit einem Ohr zuhörte, wie der Bischof die Vorsehung Gottes pries, dass Schellenberg und Vaduz an das ruhmreiche Geschlecht der Fürsten von Liechtenstein kam. Ein Frühschoppen wäre mir gelegen gekommen, doch leider konnten die Feierlichkeiten wegen schlechten Wetters erst eine Woche später, am 14. Juli, fortgesetzt werden.
Fest Nummer zwei begann mit einem Festzug mit Musik, Fahnen und Kostümen. Auf der Wiese nördlich zum Schloss wurde anschliessend das von Johann Baptist Büchel gedichtete «Weihelied zur Zweihundertjahrfeier 1912» vorgetragen. Nur leise summte ich anständig mit: «O Liechtenstein du schönes Land.» Glanzpunkt der Feier war das Festspiel «Bilder aus der Geschichte.» Im vierten Akt kam dann erneut der Dank der «Vorsehung Gottes», die im Fürsten von Liechtenstein gefunden wird, zur Sprache. Der Bevölkerung wurde geradezu eingeschärft: «Der Fürst von Liechtenstein ist Euer Landesherr geworden und Ihr seine Untertanen. Dem Landesherrn haben aber die Untertanen Gehorsam und Ehrfurcht zu erweisen.»
Obwohl die Feier mit Gesang und Feuerwerk endete, kam bei mir keine richtige Feierlaune auf. Jetzt, 100 Jahre später, kitzelt mich die Vorfreude aber jetzt schon bis zur äussersten Schuppe. Denn das Programm mit Musik, Tanz und Schauspiel klingt vielversprechend. Eines ist sicher: Drago ist dabei! (bfs)
«300 Jahre Oberland» mit DRAGO, der weise Drache - täglich in Ihrem Liechtensteiner Vaterland und auf Vaterland Online.
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