Die Seniorenbühne zeigt «D?Gedächtnislogga»
Ein Gemeindvorsteher hat es nicht leicht. Immer gibt es Leute, die etwas zu reklamieren haben. Das musste auch Franz Marxer, der Vorsteher von Eschen, erfahren. Nur durch eine Unzahl von verschiedenen Pillen kann er durchhalten. Am meisten ärgert ihn Frau Louise von Stetten, die mit ihrem Mann Karlheinz (Armin Wohlwend), der gar nicht selbst denken und nur auf Aufforderung seiner Frau etwas sagen darf, jeden Tag bei ihm aufkreuzt. Die Kirchenglocken läuten zu lange, der Hahn des Vereinspräsidenten Anton (Norbert Goop) kräht zu viel und zu laut und die Proben der Blasmusik sind unerträglich.
Der Hahn muss weg
Der Vorsteher beschliesst, selbst etwas zu unternehmen. Die Glocken will er abschalten, den Hahn köpfen und die Blasmusik aus dem Vereinslokal hinauswerfen. Doch da erhält er einen Schlag auf den Kopf. Er verliert das Gedächtnis über seine fünf Jahre als Vorsteher. Sein Weibel Sepp nutzt das schamlos aus. Er lässt sich selbst zwei und die Gemeindesekretärin Hanni (Hermi Hefti) eine Gehaltsstufe höher einstufen. Auch sonst nimmt er selbst alles in die Hand. Jeweils um ein bis zwei Schnäpschen verkauft er der Ladenbesitzerin Emma die neuesten Nachrichten aus der Gemeindkanzlei, natürlich sehr geheim. Doch diese machen im Dorf schnell die Runde.
Wo die Liebe hinfällt
Gottlieb Ochsenbein (Josef Niedhart), Professor für Psychiatrie, macht jedes Jahr Ferien beim Ehepaar Franz und Helen (Ella Risch) Marxer und ist damit der Gemeindesekretärin lästig. Diese ihrerseits will für den Weibel Sepp eine Frau suchen und antwortet auf eine Heiratsanzeige der Altledigen Hedwig Biedermann (Margrith Kaiser). Dabei verwendet sie, um die Chancen von Sepp zu erhöhen, das Foto des Vorstehers. Als Hedwig auftaucht, gibt es ernsthafte Probleme mit der Frau des Vorstehers. Aber Hedwig verliebt sich in den Psychiater und wenigstens diese beiden sind glücklich.
Das Koma der Nofretete
Durch einen Fusstritt des Weibels Sepp wird Nofretete, der Schosshund Frau von Stettens, ins Koma versetzt. Der Vorsteher veranlasst, dass die Blasmusik proben darf, soviel sie will, die Kirchenglocken läuten und der Hahn und die anderen Tiere des ornithologischen Vereins auf die gemeindeeigene Wiese dürfen. Und die von Stettens haben auf einmal nichts mehr einzuwenden. Wie hat der Weibel das wohl geschafft? Um die Spannung für die zwei folgenden Aufführungen vom nächsten Wochenende in Triesen nicht zu vermindern, soll das bis dann ein Geheimnis bleiben. Ohne die Leistungen der übrigen Schauspieler schmälern zu wollen, seien vier von ihnen besonders erwähnt. Da sind Trini Vonbun als Ladenbesitzerin Emma und Irmgard Ritter als Louise von Stetten sowie Max Kindle als Gemeindevorsteher, die ihre Sache unter der Regie von Milli Scherrer sehr gut gemacht haben. Aber wohl am meisten die Lachmuskeln strapaziert hat Martin Walser als Weibel Sepp. So viel gelacht wie beim Seniorentheater wird im Gemeindesaal Eschen wohl selten werden. (bh)
Weitere Vorstellungen: 6.3., um 20 Uhr, im Gemeindesaal Triesen, 7.3., um 17 Uhr im Gemeindesaal Triesen (Dernière)
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