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Anna Göldin fasziniert heute noch

Der Konzertsaal des Schloss Werdenbergs war fest in Frauenhand. Anna Göldin, die letzte Hexe, stand im Mittelpunkt der Lesung aus dem gleichnamigen Buch der Autorin Eveline Hasler.

Eveline Hasler verstand es nicht nur, sympathisch aus ihrem Buch wenige Seiten vorzulesen. Vielmehr faszinierte sie durch ihre lebendigen Kommentare zwischen diesen Seiten. Sie erzählte dem Publikum, wie sie damals die Geschichte recherchiert hatte und welche Passagen zum Beispiel in Gerichtsakten heute noch nachzulesen sind.

Geschichte der Hexe, die keine war
 
Anna Göldin war eine einfache Dienerin in Herrschaftshäusern. Selbstbewusst und modisch gekleidet kam es zum Zwist mit der Hausherrin. Ein Kind des Hauses bezichtigte die Magd aus Eifersucht oder Langeweile, sie mit Nadeln vergiften zu wollen. Vom Hausherr wurde sie schwanger und nach einer Flucht, einer Rettung in Werdenberg und Degersheim und anschliessend 17 Wochen Kerker und Folter erlag sie den Züchtigungen des Gerichtes, wählte die Hinrichtung und «gestand» ihre «Tat» an dem Kind. 
 
Auch heute noch umkämpft
 
Dieser sogenannte «Justizmord» der mächtigen Gesellschaft und dieser Kampf um die Macht erschütterte schon damals die Welt rund um Glarus. Doch dort wurde mit dem Urteil erklärt, dass jedem, der dieses Urteil anzweifeln würde, das gleiche wiederfahre. Interessanterweise wurde der einflussreiche Hausherr, der massgeblich den Tod Anna Göldins zu verantworten hatte, nach der Revolution wieder in ein hohes Amt gewählt. «Die Welt dreht sich weiter und die, die an die Macht wollen, haben die Fähigkeit, wie ein Fettfleck wieder oben auf zu schwimmen», erzählte Eveline Hasler dem interessierten Publikum. 
Sie erntete viel Applaus und stand anschliessend für Buchsignierungen und persönliche Gespräche zur Verfügung. (pko)
 
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