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An der Ski-WM in St. Moritz

Acht Jahre lang war die Sportschule ein Schulversuch ? ab August wird sie ein fester Bestandteil der Bildungslandschaft sein. Obwohl selbst unsportlich, unterstützte ich die Sportschule, weil sie Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Leistungssport mit einer schulischen Ausbildung zu verbinden.

Davon profitieren Nachwuchshoffnungen in elf Sportarten von Fussball über Tennis bis zum Skifahren. Dass dies ein Meilenstein für den liechtensteinischen Sport ist, betonten der Berichterstattung zufolge alle Redner an den Feierlichkeiten am 2. Mai anlässlich des Endes der Projektphase. Unter den Rednern bei der Podiumsdiskussion war auch Andy Wenzel, der von seiner Zeit als junger Sportler erzählte.

Als ich das las, war ich in Gedanken schon im St. Moritz des Jahres 1974. Den Damenslalom der Ski-Weltmeisterschaft werde ich nie mehr vergessen. Dies nicht nur, weil ich selbst fast verunglückt wäre: Als Hanni Wenzel, Zweite nach dem ersten Lauf mit zwei Hunderstelsekunden Rückstand – das Starthaus verliess, war auch ich bereit. Ein bisschen übermotiviert, gebe ich schon zu. Denn ich flog Tor für Tor mit – setzte Schwung für Schwung wie die damals 17-Jährige. Dabei verlor ich wohl das Gleichgewicht und schlug unsanft neben der Piste auf. Damals war ich noch flinker, oder es war das Adrenalin – jedenfalls war ich blitzschnell wieder in der Luft und konnte gerade noch ihre Zieldurchfahrt sehen. Sie lag in Führung, aber das Rennen war noch lange nicht fertig. Also war Zittern angesagt.

Ich weiss nicht mehr, wie lange es dauerte, aber schliesslich stand es fest: Wir hatten eine Weltmeisterin im Skisport – das gab es davor noch nie. Mehr als eine halbe Sekunde fuhr sie den zweiten Lauf schneller als die Halbzeitführende. Und im Nachhinein war mein eigener Sturz vielleicht doch gut. Denn hätte ich miterlebt, wie Hanni Wenzel kurz vor dem Ziel mit dem Stock an einer Torstange hängen geblieben ist, wäre ich wohl vor lauter Schreck in das Publikum gestürzt. Der Slalom war das letzte Rennen der WM und unsere Skiheldin sicherte sich dank des Slalomsieges und zusammen mit den Rängen sieben und 13 in Riesemslalom und Abfahrt Silber in der Kombination. Jetzt hätte ich fast Willy Frommelts Bronzemedaille in der Herrenabfahrt vergessen, die unserem kleinen Ski-Team Rang vier in der Nationenwertung vor Deutschland und der Schweiz sicherte. (sb) 

 

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