Vaduz - Ein Pionier und Firmenpatron mit aussergewöhnlichem Unternehmergeist und spezieller Aura feiert heute, Sonntag, 22. Februar, seinen 80. Geburtstag: Herbert Ospelt aus Vaduz alias «Onkel Herbert». Das kaufmännische Talent und die Freude am Metzgerhandwerk wurde Herbert Ospelt in die Wiege gelegt, stammt er doch aus einer traditionsreichen Metzgerfamilie. «Der erste nachweisbare Metzger in der Familie war mein Grossvater Julius Anton Ospelt», betont Herbert Ospelt mit sichtlichem Stolz. «Im Jahr 1890 heiratete Julius Anton die Schwester des damaligen Dorfmetzgers Josef Amann und eröffnete 1894 hinter dem Gasthof Engel seine eigene Metzgerei. Er übersiedelte später nach Schaan. 1922 übernahmen die Brüder Albert ? mein Vater ? und Julius die Metzgerei in zweiter Generation und führten sie unter dem Namen ?Gebrüder Ospelt? weiter.» Traditionsreiche Metzgerfamilie Am 22. Februar 1929 kam Herbert Ospelt als zweites von insgesamt sechs Kindern ? vier Mädchen und zwei Buben ? des Ehepaars Albert und Magdalena «Lena» Ospelt-Ritter in Schaan zur Welt. Herbert Ospelt besuchte nach der Primarschule in Schaan das Collegium Marianum in Vaduz, welches er erfolgreich mit dem Handelsdiplom abschloss. Seine ihm eigenen Persönlichkeitszüge kamen damals schon zum Ausdruck, wie sich seine Klassenkollegen erinnern. So brillierte er als geborener Macher und war bei Streichen und Abenteuern oft der Anführer. Es stand der Einstieg ins Berufsleben bevor. Dass er eine Metzgerlehre antreten würde, war ihm schon lange klar, und so absolvierte Herbert im elterlichen Geschäft die ersten beiden Lehrjahre, ehe er seine Wanderjahre antrat. Diese führten ihn im dritten Lehrjahr ins Appenzell zur Metzgerei Böhi, später im Rahmen mehrwöchiger Kurse nach Landshut in die Bayrische Fleischerschule sowie zu den Firmen Geiser in Zürich, Reichmuth in Schwyz sowie zu den Fleischtrocknereien im Bündnerland. Herbert Ospelt trat anschliessend ins elterliche Geschäft ein und absolvierte als erster Liechtensteiner im Jahre 1954 die Prüfung als eidgenössisch diplomierter Metzgermeister mit grossem Erfolg. Nachdem sein Bruder Werner Ospelt, der ebenfalls die Metzgertradition weiterführte, 1955 die Filiale am Schaaner Lindenplatz übernahm, erwarb Herbert Ospelt 1957 die Liegenschaft in Vaduz, um die dortige Filiale als eigenes Unternehmen weiterzuführen. Sportsmann und Unternehmer In jungen Jahren war Herbert Ospelt ein leidenschaftlicher Sportler. Als 100-Meter-Läufer konnte ihm kaum ein anderer das Wasser reichen und seine Fähigkeiten im modernen Zehnkampf schienen auch in seinem Unternehmen die Gangart zu bestimmen. Was Herbert Ospelt im letzten halben Jahrhundert aufbaute, sucht seinesgleichen. Mit neuen Entwicklungen in der Konservierungsmethode und bei den Verpackungen mischte er die gesamte Branche der Nahrungsmittelindustrie auf ? im Fleischwarenangebot wie in der Tiernahrungspalette. Sehr früh verstand es Herbert Ospelt, den Absatzmarkt auszudehnen, wobei Grossabnehmer aus der Schweiz und Europa bis heute zu den treuen Kunden zählen. Bei der Firma Ospelt in Bendern ging es auf allen Ebenen rasant aufwärts. Herbert Ospelt legte grosses Augenmerk darauf, das Unternehmen auf verschiedene Standbeine zu stellen, was ihm auch auf vorzügliche Art und Weise gelang. Die Prämisse, das oberste Gebot, war ihm stets die Qualität. Der hohe Qualitätsstandard über Jahrzehnte hinweg gilt als tragender Pfeiler der grossen Erfolge in sämtlichen Produktlinien. O-Ton «Onkel Herbert»: «Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt ? und nicht die Ware!» Seit 1971 macht die Marke Malbuner unaufhaltsam Karriere. Neben diesem Bestseller wurde in Sargans eine Diversifizierungsstrategie gefahren. Angefangen mit Frischeier-Spätzle, entwickelte sich in wenigen Jahren ein Lebensmittelunternehmen mit breitem Angebot. Die grösste Expansion und damit einen besonderen Meilenstein in der 50-jährigen Unternehmensgeschichte der Ospelt-Gruppe bildete vor zehn Jahren die Übernahme der Pizzafabrik Papalina im 600 Kilometer entfernten Apolda in Thüringen. Zusammenfassend sind die Entstehung sowie der Aufbau der Ospelt Gruppe eine wahre Erfolgsgeschichte ? getragen vom Fachwissen und Mut ihres Gründers Herbert Ospelt, von der Loyalität und Leistungsbereitschaft sowie vom Know-how seiner Mitarbeiter und Berater und getragen von der Treue sowie Zufriedenheit der Kunden. Mit der Nachfolge durch seinen Sohn Alexander Ospelt geht die Tradition des Metzgerhandwerks in die vierte Generation. Dieser ist seit über 15 Jahren in der Ospelt Gruppe in führender Position, vorerst als CEO und heute als Verwaltungsratspräsident. Herbert Ospelt, der 1993 mit dem fürstlich liechtensteinischen Verdienstorden und 2003 mit dem fürstlich liechtensteinischen Kompturkreuz mit Stern geehrt wurde, durfte in all den Jahren auch zahlreiche Auszeichnungen im Rahmen von Qualitätsprüfungen durch den Verband der Schweizerischen Metzgermeister entgegennehmen. Herbert Ospelt hat für seinen Betrieb, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kunden im In- und Ausland sowie für Liechtenstein im Allgemeinen Ausserordentliches geleistet ? er ist ein «Liechtensteiner Botschafter». «Onkel Herbert» Alle kennen Herbert Ospelt unter dem Synonym «Onkel Herbert» mit seinem unverkennlichen Markenzeichen, dem Hut. Herbert Ospelt ist eine bewundernswerte Persönlichkeit, eine geniale Mischung von hervorragendem Unternehmertum, leidenschaftlicher Hingabe zu seinen Produkten, ansteckendem Humor und väterlicher Freundschaft. Hinter einem erfolgreichen Berufsmann stehen meist auch eine starke Frau und die Familie. Herbert schloss den Bund der Ehe, aus der zwei Töchter und zwei Söhne entsprossen, mit Blanca geb. Hildenbrand im Jahr 1958. So feierten sie im vergangenen Jahr goldene Hochzeit. In all den Jahren des unternehmerischen Aufstiegs war Blanca ihm eine grosse, verlässliche Stütze, der ruhige Pol. Auch die Kinder haben beim Aufbau des Unternehmens massgeblich mitgeholfen. Im Kreis seiner Familie feiert Herbert Ospelt nun seinen 80. Geburtstag und mit den vier Enkelkindern scheint auch die fünfte Generation der Metzgerdynastie gesichert zu sein, was ihn besonders stolz macht. Das «Liechtensteiner Vaterland» gratuliert Herbert Ospelt herzlich zu seinem 80. Geburtstag und wünscht ihm in Zukunft weiterhin Gesundheit, Glück, seine Energie und Vitalität sowie seinen Humor. (jk)
Für Triesens Vorsteherin Daniela Erne-Beck stehen in den kommenden Monaten etliche Projekte auf der Agenda, unter anderem die Revitalisierung des «Theodor Banzer Hus».