«Schaan hat selbst in einer Stunde viel zu bieten»
Herr Hilti, Schaan ist bereits seit einigen Jahren die einwohnerstärkste Gemeinde in Liechtenstein. Was macht Schaan zum beliebten und attraktiven Wohnort?
Daniel Hilti: Das hat sicher mit der zentralen Lage sowie mit den vielen attraktiven Angeboten und den Einkaufsmöglichkeiten zu tun. Wir sind eine familienfreundliche Gemeinde mit sehr schönen Wohnlagen und naturnahen Erholungsgebieten, einer guten Verkehrsanbindung, vielfältigen Bildungsmöglichkeiten, Tagesstrukturen und grossartigen Freizeit- und Kulturaktivitäten. Bezüglich der Wohnqualität kann ich eigentlich nur Landschreiber Josef Fritz wiederholen, der bereits 1784 in einer Beschreibung Liechtensteins festgestellt hat: «Schaan an und für sich, selbsten ohne Lichtenstein (Anm. gemeint ist Vaduz) oder Planken dazugenommen, betrachtet, ist das schönste und grösste Dorf im ganzen ReichsFürstenthum Lichtenstein ...». Diese historisch belegte Aussage gefällt mir als Schaaner natürlich sehr gut.
Wenn ein Besucher genau eine Stunde Zeit hat, um sie in Schaan zu verbringen, welche Sehenswürdigkeiten würden Sie empfehlen?
Abgesehen davon, dass es ein Fehler ist, nur so kurz in Schaan zu bleiben, hängt das natürlich stark von den Interessen ab. Selbst in einer Stunde ist in Schaan aber vieles möglich. Man kann beispielsweise den Schaaner Kulturweg absolvieren, mit vielen interessanten Einblicken in die Schaaner Geschichte. Das Kurzprogramm kann aber auch einen Abstecher ins «Domus» vorsehen oder einen Besuch in «sLandweibels», vielleicht verbunden mit einem Restaurantbesuch oder einem kleinen Einkaufsbummel. Schaan hat eine tolle Gastronomie und man kann auch gut einkaufen. Die Leute halten sich deshalb gerne im Zentrum auf, wo man das alles auf kleinem Raum findet. Beliebt sind auch die vielen Aktivitäten, die vom SAL ausgehen.
Wie wird sich der Industriestandort Schaan in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Schaan gilt als günstiger Standort für Unternehmen, was die Ansiedlungen in den letzten Jahrzehnten beweisen. Das Schwergewicht liegt heute bei den Gewerbe- und Industriebetrieben. Unser Bestreben liegt darin, die Wirtschaftsstruktur in den nächsten Jahren etwas ausgeglichener zu gestalten und massvoll zu ergänzen, indem zum Produktionssektor noch einige passende Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich hinzukommen. Der Industriezubringer wird unser Industriegebiet besser erschliessen, damit wir einerseits den Betrieben optimale Infrastrukturen zur Verfügung stellen und andererseits Wohngebiete vom Werkverkehr entlasten können. Mit der Verschönerung und Begrünung des Industriegebiets wollen wir erreichen, dass sich diese Zone möglichst gut ins optische Gesamtbild der Gemeinde integriert.
Wie wird sich Schaan in der Zukunft weiterentwickeln?
Schaan verfügt über ausgezeichnete Strukturen, die eigentlich alles bieten, um glücklich und zufrieden zu sein. Das in den letzten Jahren insbesondere im Zentrum Geschaffene soll in den nächsten Jahren konsolidiert und nur noch punktuell ausgebaut werden. Im Vordergrund stehen die Qualität des Zusammenlebens als Dorfgemeinschaft mit den dafür notwendigen Serviceleistungen der Gemeinde und die Ansiedlung ergänzender Dienstleistungen zur Diversifizierung unserer Unternehmensstruktur. Die Maxime lautet da ganz klar Qualität vor Quantität. (Interview: lb)
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