Planken: Der Zwerg im Zwergstaat
Von Stefan Lenherr
425 Einwohner zählt die kleinste Gemeinde Liechtensteins, das macht nur rund 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. In der öffentlichen Wahrnehmung hat Planken lediglich alle vier Jahre Gewicht: wenn die Landtagswahlen anstehen. Die ersten Ergebnisse flattern traditionell aus Planken herein und meist zeichnet sich dann bereits ein Trend ab.
Hohe Wohn- und Lebensqualität
Auf 800 Meter über dem Meeresspiegel liegt mit Planken ein Dorf im ursprünglichen Sinne, das jedoch trotz der Abgeschiedenheit nicht vom Wandel Liechtensteins vom Bauern- zum hochindustrialisierten Staat ausgeschlossen wurde. Auch in Planken ist die Bevölkerung, nachdem sie um das Jahr 1900 gerade mal noch 50 betrug, stetig gewachsen – wenn auch in einem vergleichsweise kleinen Rahmen.
Hierfür sind weniger neu entstandene Industrie- und Gewerbebetriebe und die damit zusammenhängenden Arbeitsplätze verantwortlich, sondern vielmehr die hohe Wohn- und Lebensqualität, die Planken zu bieten hat. Um diese Qualität hochzuhalten, stand und steht weiterhin die Verbesserung der Infrastrukturen auf der Agenda von Vorsteher Rainer Beck.
Hierzu gehört beispielsweise die Verbesserung der Verkehrswege. So steht neben der Sanierung der Gemeindestrassen auch der Bau einer Wendeanlage auf dem Lastenheft. Realisiert wurde in den vergangenen Jahren die Quellfassung «Wissa Stä» und der gemeindeeigene Friedhof. Ausserdem wurde die Kapelle St. Josef renoviert und der Dorfplatz sowie der Spielplatz beim Schulzentrum erneuert.
Familienbuch geplant
Neben der Verbesserung der Infrastrukturen beschäftigt die Gemeinde derzeit die Arbeiten am Waldrand im Dorfgebiet, die Überarbeitung der Gemeindebauordnung, verschiedene Aktivitäten im Energiebereich sowie Anschaffungen für die Feuerwehr und die Herausgabe eines Plankner Familienbuchs. Der Sparkurs der Landesregierung zwingt zudem auch die kleinste FL-Gemeinde dazu, sich Gedanken zu machen, wie es weitergeht.
Dem Spardruck bestimmt nicht zum Oper fallen wird das ausgeprägte Vereinsleben im Dorf, dafür besorgt sind der Kirchenchor, die Freiwillige Feuerwehr, die Pfadfinder, der Trachtenverein und der Turnverein. Während des gesamten Jahres sorgen sie für Leben im Dorf, genauso wie die Besucher aus dem Tal, die für Wanderungen in das Alpengebiet oder zum Schlittelplausch auf Oberplanken anreisen.
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