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«Balzers hat alles, was man sich wünschen kann»

An seiner Gemeinde schätzt der Balzner Vorsteher die reichen Naturwerte, die gute Infrastruktur und nicht zuletzt den eigenständigen und liebenswerten Charakter der Balznerinnen und Balzner.

Herr Brunhart, was macht die südlichste Gemeinde in Liechtenstein so lebenswert?

Arthur Brunhart: Zum einen die landschaftlich gesehen einzigartige Lage, die reichen Naturwerte rund um die Gemeinde, die markanten Felsen mitten im Dorf, auf ihnen die weitum sichtbare Burg Gutenberg und das Bildungshaus Gutenberg, seinerzeit von Fürstin Franziska als standesgemässe Unterkunft für ihren Sohn, den nachmaligen Fürsten Johann II. den Guten, errichtet, sicher auch die vergleichsweise noch intakten dörflichen Strukturen unserer familienfreundlichen Gemeinde und auch die gute Verkehrsanbindung. Zu erwähnen ist sicher auch der eigenständige und liebenswerte Charakter der Balznerinnen und Balzner, wie er schon von Hans Brunhart im schönen Buch «Balzers – unser Dorf» beschrieben worden ist.

Wenn ein Besucher auf der Durchfahrt eine Stunde Zeit in Balzers verbringen kann, was soll er sich anschauen?

Er wird durch Balzers und Mäls fahren und bei dieser Sightseeing-Tour den (neuen) Alten Pfarrhof, den alten Friedhof mit dem Turm aus dem Jahre 1806, Burg und Bildungshaus Gutenberg, die Fürst-Johannes-Pfarrkirche, den Junkerrietweiher, die verschiedenen Gasthäuser, das Gemeindezentrum, in dem so viel los ist, oder spezielle Dorfbereiche wie Pralawisch, St. Peter und Iradug anschauen, vielleicht auch die verschiedenen kleinen Naturschutzgebiete und die renaturierten und wiederbewässerten Giessen und Bäche. Einen Blick lohnen sicher die Sportanlagen Rheinau, aber auch die alte Balzers AG, wie auch ein Gesamtblick von der Mälsner und Balzers Allmeind auf unser Dorf überaus lohnend und eindrücklich ist. Man kann auch an jedem dieser Punkte (und anderen) eine ganze Stunde und länger verweilen.

Was bedeutet das Jubiläum 300 Jahre Liechtensteiner Oberland für Sie?
Obwohl das Oberland als eigene Landschaft einige Jahrhunderte älter ist als 300 Jahre, markiert das Jubiläum 300 Jahre Oberland einen Meilenstein in der Geschichte unseres Landes. Ich freue mich auf ein hoffentlich schönes und erlebnisreiches Jubiläumsjahr.

Was sind in Ihren Augen die drei wichtigsten Ereignisse für Balzers in den vergangenen 50 Jahren?

Grundsätzlich ist jedes Ereignis wichtig, auch das kleinste kann grösste Folgen haben. Vor 50 Jahren wurden z. B. das Wasserwerk Balzers und der Samariterverein Balzers gegründet. Wenn ich drei spezielle Ereignisse seit 1962 erwähnen muss, so könnte man z. B. die grossen Brände (Waldbrand, Rheinbrückenbrand, Höflebrand) erwähnen, die so viel vernichtet haben, dann den Bau der Umfahrungsstrasse, die ein vorausschauender Entscheid war, dann die vom damaligen Regierungschef Hans Brunhart erfolgreich verhandelte Überführung der privaten Burg Gutenberg in öffentliches Eigentum, aber auch die Gründung der Bürgergenossenschaft, die für die Gemeinde einschneidend gewesen ist. Man könnte vieles erwähnen.

Was sind die grössten Herausforderungen für die Zukunft der Gemeinde bzw. welche Ziele wollen Sie innerhalb der nächsten 10 Jahre verwirklichen?

Es ist eine grosse Herausforderung, die hohe Qualität unserer Gemeinde zu sichern, einen Ort zu schaffen, in dem man gut leben und arbeiten kann, in dem sich Alt und Jung entwickeln können, in dem Freiräume für Individualität vorhanden sind, die Dorfgemeinschaft aber stark und tragfähig ist. Qualität kommt vor Quantität. Unser Dorf hat so vieles zu bieten, es hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann, eine gute Infrastruktur und Menschen, die sich zusammengehörig fühlen. Das gilt es zu stärken. Selbstverständlich kann sich die Gemeinde nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern muss bestrebt sein, sich weiter zu verbessern und trotzdem im besten Sinne bescheiden zu bleiben. Die Welt ändert sich und so können auch wir nicht stehenbleiben. Das wollen wir auch nicht und das liegt uns auch nicht. (Interview: ao)

 

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