Das Rückgrat der Gesellschaft

Denn seit Jahrzehnten werden Gesellschaften vor allem in der nordwestlichen Hemisphäre darauf eingeschworen, dass Vermögensbesitz suspekt ist und die ungleiche Verteilung Schuld an sozialer Ungleichheit hat. Gleichzeitig aber festigt die Werbeindustrie das Bild, dass Reichtum massgebend für ein erfolgreiches Leben ist. Damit wird Neid geschürt und einer verbreiteten populistischen Politik Nährboden gegeben. Dass aber gerade private Vermögen zum Wohlergehen einer Volkswirtschaft beitragen, wird verschwiegen.
Doch wie entsteht Vermögen? Durch Verzicht auf Konsum, sprich durch sparen. Für ein grösseres Vermögen benötigt es zudem ein Gespür für Bedürfnisse, Unternehmertum, unermüdlichen Arbeitseifer und eine gewisse Investitions- und Risikobereitschaft. In den wenigsten Fällen entsteht Vermögen durch Dolce Vita. Dieses vermeintliche Privileg haben nur wenige, die umso prominenter durch die Klatsch- und Lifestylepresse gezogen werden. Das erweckt in der Öffentlichkeit einen falschen Anschein von Vermögen. Die Realität sieht anders aus. Mit dem Vermögen kommt die Verantwortung und je grösser das Vermögen, desto grösser die Komplexität. Viele mögen denken: «Mit diesem Problem würde ich gerne leben.» Aber sieht man Vermögen als eine Verantwortung für Generationen an, dann blendet man das «Konsumprivileg» aus. Diese Verantwortung beinhaltet nicht nur Sorgetragen für sich und die Familie, sondern auch für das Vermögen als Ganzes. Damit trägt man Sorge zu Gesellschaft, Wirtschaft, Arbeitnehmer, Lieferanten und zur Zukunft. Ein gesundes Staatswesen benötigt eine solche Haltung.
Vermögen – ob gross oder klein – war, ist und wird immer gefährdet sein. Es gibt genügend Beispiele für Vermögensvernichtung: Immobilien verlieren an Wert, weil Erbengemeinschaften zu keiner Einigung finden. Familienunternehmen gehen kaputt, weil eine rechtzeitige Nachfolgeregelung oder Anpassung an wirtschaftliche Entwicklungen verabsäumt werden. Handwerks- oder Gastronomiebetriebe gehen wegen familiärer Konflikte unter. Oder eine Familiengeneration verprasst das Vermögen, weil sie dem Konsum zugetan ist und den Wert des Familienvermögens nicht erkennt oder dieses falsch oder zu spekulativ anlegt. Und von aussen ist Vermögen bedroht durch übertriebene Besteuerung, sonstige staatliche Eingriffe wie übertriebene Regulatorien, kriegerische oder andere politische Unruhen. Die Liste an Bedrohungen ist lang und nie vollständig.
Ein Wert, von dem am Ende alle profitieren
Fakt ist, dass Privatvermögen für eine gesunde Gesellschaftsentwicklung wichtig und der Schutz und langfristige Erhalt von Privatvermögen unabdingbar ist. Der Unternehmer, der eine Firma gründet; die Familie, die ihr Unternehmen über Generationen weiterführt – sie steuern massgeblich zur gesellschaftlichen Entwicklung bei. Sie schaffen Arbeitsplätze, zahlen Sozialleistungen und Steuern oder Abgaben, entwickeln bestehende Infrastruktur weiter, unterstützen wohltätige Aktionen usw. Erhebungen bestätigen, dass Klein- und Mittelunternehmen, die für gewöhnlich Familienunternehmen sind, das Rückgrat einer jeden erfolgreichen Gesellschaft bilden. Fakt ist auch, dass Menschen in Not gerade aus privaten Vermögen, beispielsweise eingebracht in gemeinnützige Stiftungen, Unterstützung erhalten.
Wir sollten dazu übergehen, über Vermögen zu sprechen. Insbesondere Politikakteure sollten privates Vermögen weniger als beneidenswertes Privileg darstellen und viel mehr als einen Wert, von dem am Ende eines Tages alle profitieren. So würde sich das Verhältnis der Gesellschaft zu Vermögen allmählich wandeln. So würde sich das Verständnis von der Tätigkeit eines Treuhänders verändern. Und dann wäre nachvollziehbar, weshalb Liechtensteins Finanzplatz als Wealth Preservation Center ein erstrebenswerter Ort der Sicherheit ist, an dem Vermögen langfristig Bestand haben kann und zweckgerichtet strukturiert, veranlagt, vermehrt und verwaltet wird.
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