Berset bei Prämien vorsichtig optimistisch
Die Entwicklung der Krankenkassenprämien gehe in die richtige Richtung, sagte Berset am Montag vor den Medien in Bern. Der Anstieg der mittleren Prämie um durchschnittlich 1,2 Prozent wertete er als Zeichen für die gute Arbeit des Bundesrates und des Parlaments in den letzten Jahren.
Berset fand auch lobende Worte für die Akteure. Es gebe ein stärkeres Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Nicht kommentieren wollte er die lancierten Initiativen der CVP und SP, welche den Anstieg der Krankenkassenprämien bremsen respektive verhindern wollen. Es sei jedoch wichtig, das Thema hochzuhalten und darüber zu diskutieren, sagte Berset.
Bessere Kostenwahrheit
Weil die Kosten aber weiter steigen werden, sind laut Berset zusätzliche Anstrengungen notwendig. Es dürfe nicht sein, dass ein Teil der Bevölkerung Mühe habe, die Krankenkassenprämien zu bezahlen.
Im September hat der Bundesrat ein erstes Massnahmenpaket in die Vernehmlassung geschickt, das bei der obligatorischen Krankenversicherung Einsparungen von jährlich mehreren 100 Millionen Franken vorsieht. Ein zweites Paket ist für 2019 geplant. Ein Augenmerk gilt auch dem Medikamentenbereich, wo laut Berset seit 2012 eine Milliarde Franken eingespart werden konnte.
Eine bessere Kostenwahrheit verspricht sich der Bundesrat von einer neuen Berechnungsmethode. Neu wird wird die durchschnittliche Prämienbelastung pro Person (mittlere Prämie) herangezogen. Bislang war es die Standardprämie. Diese galt nur für Erwachsene mit 300 Franken Franchise und Unfalldeckung.
Weil nur noch ein Fünftel der Versicherten diese Modell wähle, sei es nicht mehr repräsentativ, sagte Berset. Die neue Kennzahl erlaubt ein Vergleich über alle Modelle, Altersgruppen und Kantone hinweg.
Vage blieb der Gesundheitsminister bei den letztes Jahr beschlossenen Korrekturen am Ärztetarif Tarmed. Die finanziellen Auswirkungen liessen sich noch nicht abschätzen. Bislang konnten laut Berset keine Kompensationen in anderen Bereichen nachgewiesen werden. Ein Prämienschock, wie er von verschiedenen Akteuren heraufbeschworen worden war, sei aber ausgeblieben.
Junge Erwachsene werden entlastet
Eine gute Nachricht hatte Berset für die jungen Erwachsenen und ihre Familien. Diese bezahlen nächstes Jahr im Schnitt rund 50 Franken oder 15,6 Prozent weniger Prämie. Hintergrund ist der Entscheid des Parlaments, Familien zu entlasten und deshalb den Risikoausgleich für junge Erwachsene um 50 Prozent zu senken. Im Gegenzug wird der Risikoausgleich bei Erwachsenen erhöht. (sda)
Schlagwörter
-
Krankenkassenprämien
-
Krankenversicherung
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.