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Experimente im Gesundheitswesen unerwünscht

Die Schweizer Stimmberechtigten sind zufrieden mit dem Gesundheitswesen und wollen keine Experimente. Neun von zehn Befragten gehen davon aus, dass die zurzeit diskutierten Globalbudgets zu längeren Wartezeiten und einer beschränkten Arzt- und Spitalwahl führen.
In einer Umfrage im Auftrag von Interpharma äussert sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten skeptisch zur Einführung von Globalbudgets im Gesundheitswesen. (Themenbild)
In einer Umfrage im Auftrag von Interpharma äussert sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten skeptisch zur Einführung von Globalbudgets im Gesundheitswesen. (Themenbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Das zeigt der am Dienstag vom Branchenverband Interpharma veröffentlichte gfs.Gesundheitsmonitor. Generell wünschten sich die im vergangenen März landesweit 1200 befragten Stimmberechtigten im Gesundheitswesen eine Orientierung an Quantität und Qualität und weniger an den Kosten, teilte Interpharma dazu mit.

Angst vor längeren Wartezeiten

Globalbudgets für Leistungen des Gesundheitswesens werden von den Umfrageteilnehmern und -teilnehmerinnen kritisch beurteilt. Gut die Hälfte von ihnen (54 Prozent) denkt, dass solche Beschränkungen nicht zu tieferen Prämien für die Krankenkasse führen würden.

91 Prozent erwarten, dass Globalbudgets längere Wartezeiten und Einschränkungen der freien Arztwahl zur Folge haben. Rund drei von vier Befragten (74 Prozent) rechnen damit, dass Patienten nicht mehr alle nötigen Medikamente erhielten. Über drei Viertel denken, dass die Qualität im Gesundheitswesen generell schlechter wird.

Die Einführung eines Globalbudgets war - neben anderen Massnahmen - von einer internationalen Expertengruppe vorgeschlagen und vom Bundesrat im vergangenen Oktober diskutiert worden. Die Nichteinhaltung der Ziele wäre mit Sanktionen verbunden, zum Beispiel tieferen Vergütungen.

Einstimmige Warnung

Die Akteure des Gesundheitswesens warnten umgehend und einstimmig: Zweiklassenmedizin, Wartezeiten, Rationierung und sinkende Qualität seien die Folgen, schrieben die Ärzteverbindung FMH, der Spitalverband H+, der Verband der Pharmaunternehmen Interpharma, der Apothekerverband pharmaSuisse, die Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz und der Krankenkassenverband santésuisse.

Experimente bei Prämien und Franchisen lehnten die Umfrageteilnehmer mehrheitlich ab: Noch etwa jede dritte Person (34 Prozent) wäre einverstanden, die Prämien für die Krankenkasse vom Einkommen abhängig zu machen. 16 Prozent halten die Krankenkassenprämien für ein Problem für einen Haushalt. (sda)

 

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