Plattform für Cybersicherheit gegründet
Über 500 Personen haben am Dienstag am Tag der Cybersicherheit an der ETH Lausanne (EPFL) teilgenommen, um Erfahrungen auszutauschen und sich über die neusten Entwicklungen zu informieren. Die Tagung stand unter der Schirmherrschaft von Bundesrat Guy Parmelin.
Organisiert wurde der Cybersecurity Day 2017 von digitalswitzerland und der Innovationsinitiative Le Réseau zusammen mit der EPFL. Gemeinsam mit André Kudelski (Nagra Kudelski Group), Curtis Dukes (ex-NSA) und vielen weiteren Experten wurden die wichtigsten Themen rund um Cybersicherheit diskutiert.
Veränderte Kriegsführung
Die Cybersicherheit sei ein zentrales Thema für die nationale Sicherheit, sagte Verteidigungsminister Parmelin. Es betreffe nicht nur das Militär, sondern auch die Wirtschaft und die Verwaltung. Dass das Thema dringlich sei, dürfte allen bewusst sein, führte der Verteidigungsminister in einem Interview mit sda-Video aus.
Die grossen Unternehmen hätten bereits viel gemacht, so Parmelin. Er denke dabei vor allem an die Banken und die Versicherungen. Ausserdem werde die 2012 vom Bundesrat entwickelte nationale Strategie zur Cybersicherheit derzeit überarbeitet, sagte Parmelin. Wenn jeder seine Hausaufgaben mache und alle am gleich Strick zögen, könne man zu interessanten Resultaten kommen.
Die Schweiz sei im Vergleich zu anderen Ländern bei der Abwehr von Cyberbedrohungen gut aufgestellt, fügte der Verteidigungsminister hinzu. "Cyberbedrohungen gehen den herkömmlichen Bedrohungen voraus, sie beschleunigen sie, sie verändern die Kriegsführung grundlegend, aber sie werden herkömmliche Bedrohungen auf keinen Fall ersetzen."
Sicher auf der Welle reiten
"Die Digitalisierung wird oft mit einer grossen Welle verglichen, die über die Welt hereinbricht. Deshalb brauchen wir Orientierungspunkte, um zu lernen, vertrauensvoll auf dieser Welle zu reiten." Mit diesen Worten wandte sich EPFL-Präsident Martin Vetterli an die Teilnehmenden.
Er gab die Gründung des "Center for Digital Trust" an der ETH Lausanne bekannt. Dieses Center dient als Plattform für Zusammenarbeit, Austausch und Zugang zu vertrauensbildenden Technologien für diverse Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
Die Plattform will zu einem Bezugspunkt für Computersicherheit, Datenschutz und Privatsphäre werden. Die Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen stellten eine echte Chance für die Schweiz dar, hiess es. Aufgrund ihrer Neutralitätstradition befinde sich die Schweiz in einer idealen Ausgangslage, um die Grundlagen für ein neues digitales Vertrauen zu schaffen.
Partner aus der Industrie
Acht Partner aus Industrie und Institutionen haben laut Vetterli Interesse gezeigt, sich zusammen mit der EPFL für diese Plattform zu engagieren. Darunter sind das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und das Universitätsspital Lausanne (CHUV), aber auch die Unternehmen Elca, Sicpa, Swisscom, Swissquote, SGS und SwissRe.
Diese Partner werden auch zur Finanzierung des Zentrums beitragen. Die ETH Lausanne kündigte zudem die Gründung von zwei neuen Unterrichts- und Forschungslehrstühlen an. Diese sollen die Labors verschiedener Fakultäten wie etwa derjenigen für Informatik und Kommunikation, Life Sciences und Technologiemanagement ergänzen.
"Im Zentrum unseres Ansatzes steht das digitale Vertrauen", sagte Jean-Pierre Hubaux, der akademische Leiter des neuen Zentrums. Dieses soll in einigen Monaten operationell werden, möglichst auf Beginn des neuen Schuljahres im August 2018. (sda)
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Rotes Kreuz
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