Sonderserie – Bauberufe mit Zukunft
«Unsere Berufe sind sehr attraktiv»
Herr Müller, welches sind aktuell die grössten Herausforderungen, die Ihre Branche betreffen?
Christian Müller: In Liechtenstein gibt es leider nur sehr wenige freie Lehrstellen, aber auch wenige Betriebe, die ausbilden. Zudem ist es heute schwierig, junge Lernende zu finden, die bereit sind, auch mal an einem Samstag zu arbeiten sowie zu den üblichen Öffnungszeiten eines Gartengeschäfts. Was auch auffällt, ist, dass viele junge Menschen den Bezug zur Natur verloren haben.
Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, damit die Berufe in Ihrer Branche attraktiver werden?
Die Berufe als Gärtner und Floristin sind sehr attraktiv. Wir arbeiten mit den verschiedensten Materialien. Täglich können wir unsere Arbeiten und Produkte betrachten und uns am gelungenen Werk erfreuen. Wir bereiten den Menschen Freude und bekommen dafür auch Lob. Ich glaube, wir müssen mehr Einblicke geben, um die Vielseitigkeit des Berufes aufzuzeigen. Wichtig ist auch das positive Image des Berufs hochzuhalten. Eventuell müssten wir uns überlegen, wie wir moderne Werbung machen können, damit wir auch in Zukunft Lernende ausbilden können.
Wie sehen die Bauberufe der Zukunft aus und wie stark wird der Einfluss der KI auf die Branche der Gärtner und Floristen sein?
Der Wert unseres Handwerks dürfte auch weiterhin hoch geschätzt werden. Die engere Umgebung mit Freiräumen und viel Grün wird zudem immer wichtiger. Denn genug Gründe, das Leben blumig zu gestalten, gibt es doch immer. Die KI beeinflusst unsere Kunden, denn sie erkennen dabei nicht mehr die Echtheit einer Blume oder sie wissen nicht mehr, zu welcher Jahreszeit eine Blume aktuell blüht, denn auf Instagram ist alles möglich.
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