Sonderserie – Bauberufe mit Zukunft
«Holzbauberufe sind sehr attraktiv»
Herr Frommelt, welches sind die grössten Herausforderungen in der Branche?
Anton Frommelt: Der Holzbau ist die letzten 30 Jahre kontinuierlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Es wurden in verschiedenen Bereichen wie Ausbildung, vollautomatische Maschinen, wie auch beim Erfüllen der Normen im Brand- sowie Schallschutz etc. sehr grosse Fortschritte erzielt. Holz ist aus einem zeitgemässen Gebäude nicht mehr wegzudenken. Die Anforderungen und Vorschriften in der Baubranche nehmen stetig zu und auch Holzbauer sehen sich mit immer komplexeren Aufgaben konfrontiert. Neben der traditionellen Handwerksarbeit übernehmen sie zunehmend auch die technische Planung ihrer Projekte. Diese Entwicklung bringt zweifellos Vorteile, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Viele Holzbauer haben die Planung lange Zeit als zusätzliche Dienstleistung betrachtet und die dafür anfallenden Aufwände nicht angemessen in Rechnung gestellt. Dies führt dazu, dass gerade in diesem Bereich die Kosten Jahr für Jahr steigen, ohne dass diese vollständig gedeckt werden. In Zukunft wird es entscheidend sein, den Mehrwert einer professionellen Planung deutlich zu machen. Eine solide Planung ist der Schlüssel zu effizienten Prozessen, einer präzisen Umsetzung und letztlich auch
zu wirtschaftlich erfolgreichen Projekten. Diese Botschaft muss klar kommuniziert werden, damit alle Beteiligten – von Auftraggebern bis zu Bauherren – den echten Wert einer professionellen technischen Planung erkennen.
Welche Massnahmen würden diese Berufe wieder attraktiver werden?
Eine vor ein zwei Jahren veröffentlichte Studie aus der Schweiz zeigt, dass Holzbauberufe grundsätzlich attraktiv sind. Die breite Ausbildung, die modernen Arbeitsplätze und die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten machen den Beruf sehr interessant. Aufgrund der steigenden Vorschriften und Anforderungen entsteht leider auch im Holzbau ein Mangel an Lehrstellen. Zudem ist für viele der duale Bildungsweg längst nur noch ein Lippenbekenntnis. Doch wenn wir diesem wichtigen Bildungssystem nicht mehr Wertschätzung entgegenbringen, wird die Nachfrage nach Lehrstellen und Fachkräften auch in unserer Branche weiter sinken. Es liegt an uns allen, den Stellenwert der dualen Ausbildung zu stärken und mehr junge Menschen für den Holzbau zu begeistern. Denn nur so sichern wir die Zukunft unseres Handwerks und gewährleisten, dass die hohen Anforderungen auch in Zukunft erfüllt werden können.
Wie stark wird der Einfluss der künstlichen Intelligenz (KI) auf die Branche Holzbau sein?
Soweit ich es einschätzen kann, wird uns KI in der nahen Zukunft vor allem in der Planung mit CAD-Programmen, Statik- Software und Maschinenansteuerung schneller vorwärtsbringen. Auch in der Lösungsfindung wird KI seinen Beitrag leisten können. Idealerweise geht einer gewählten Lösung eine Bewertung voraus. Mehrere Lösungen werden nach ihren Kriterien bewertet die zutreffendste Lösung oder eine Kombination der Lösungen werden ausgeführt. Wenn ich die KI mit diesen Informationen füttere, kann sie bestimmt eine Hilfe sein, schneller ans Ziel zu kommen und die optimale Lösung zu erhalten. Mit meinem Wissenstand würde ich sagen, ein intelligentes Wissensmanagement ist auf unsere Entscheidungen abgestimmt.
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