Chance für Staat und Wirtschaft
Digital Summit beleuchtet die KI-Revolution
Der Digital Summit ist eines der Aushängeschilder der Standortinitiative digital-liechtenstein.li. Die siebte Ausgabe beleuchtete unter dem Motto «Von Algorithmen zu Anwendungen - die KI-Revolution» die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Mehr als 350 Entscheidungsträger und Digitalinteressierte nahmen an der Veranstaltung teil.
Im Namen des Gastgebers gab Boardpräsident Lothar Ritter einen Einblick in die aktuelle Aktivitäten von digital-liechtenstein.li und hob die Bedeutung der Digitalen Roadmap für Liechtenstein hervor. Digital-liechtenstein.li hatte das Strategiepapier vor vier Monaten veröffentlicht. Das Strategiepapier zeigt über 50 Massnahmen, damit Liechtenstein im Jahre 2030 zu den modernsten Ländern in Sachen Digitalisierung zählt.
Im Anschluss präsentierte Markus Mayer, stellvertretender Leiter des Amts für Informatik, die laufenden Digitalisierungsvorhaben und E-Government-Projekte aus staatlicher Sicht.
Erste Keynote-Speakerin war Dalith Steiger. Als KI-Expertin und Seriengründerin führte sie das Publikum durch die komplexe Welt der neuen Technologien und schilderte deren Möglichkeiten und Grenzen anhand konkreter Beispiele.
Potenzial für die Schweiz und Liechtenstein
Christian Keller leitet das europäische Geschäft von Amazon Web Services (AWS), einem der grössten Anbieter von Cloud-Lösungen weltweit. Der AWS-Chef zeigte sich überzeugt: «KI befindet sich zwar noch ganz am Anfang eines langen Rennens - ähnlich wie in den Anfängen des Internets. Aber der Einfluss, den die KI auf die Art und Weise haben wird, wie wir arbeiten, ist schon jetzt sehr gross und wird sicherlich noch steigen.»
Gemäss einer aktuellen Studie von AWS hat bereits heute jedes dritte Unternehmen in der Schweiz KI-Anwendungen im Einsatz. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren massiv steigern. Die Studie schätzt das Potenzial für die Schweizer Wirtschaft auf rund 127 Milliarden Franken.
Nach der Erfrischungspause richtete sich der Blick des Publikums nach Estland. Der baltische Staat hat sich zu einem Musterland entwickelt, wo praktisch alle Behördengänge digitalisiert sind. Florian Marcus zeigte die Grundprinzipen für eine digitale Gesellschaft auf und erklärte, wie Regierungen und Verwaltungen ihre Bevölkerung für digitale Leistungen begeistern können. Marcus war früher bei e-Estonia tätig und unterstützt heute andere Länder bei der digitalen Transformation. Nach seinem Referat diskutierte er mit Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni und Christian Wolf, Partner BDO Liechtenstein und Boardmitglied digital-liechtenstein.li, über konkrete Erfahrungen und Beispiele, damit Digitalisierungsprojekte gelingen.
Zum Abschluss der Veranstaltung betrat Akshay Krishnaswamy die Bühne. Er ist Chefarchitekt von Palantir, einer weltweit führenden Softwarefirma im Bereich KI, und flog extra aus San Francisco ein, um dem Publikum zu erklären, wie datengetriebene Entscheidungen auf Basis von KI funktionieren. Weltweit setzen zahlreiche Regierungen, Unternehmen und sogar Geheimdienste auf Software von Palantir, um ihre Fülle an Informationen und Daten für wichtige Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. Krishnaswamy rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, offen für die Möglichkeiten und Herausforderungen neuer Technologien zu sein, um die KI-Revolution nicht zu verpassen.
KI-Photobooth stösst auf Interesse
Im Anschluss an die Veranstaltung konnten sich die über 350 Gäste beim Netzwerk-Apéro austauschen und ihre Erfahrungen teilen. Ein Publikumshit war die KI-Photobooth der Fachhochschule Ostschweiz. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit vor Ort, ein Bild ihres Gesichts zu machen und in einen beliebig auswählbaren Hintergrund auf Basis von KI einzufügen.
Der Digital Summit wird von der Standortinitiative digital-liechtenstein.li organisiert. Die Initiative unterstützt den Standort Liechtenstein in der digitalen Transformation und wird von rund 60 Unternehmen und Organisationen sowie von Regierung und Fürstenhaus getragen, heisst es in der Medienmitteilung der Regierung. (ikr)
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