Navarro und Schwizer treffen
Vaduz bestätigt gute Form mit einem 2:1-Erfolg
Der positive Lauf von Vaduz setzt sich fort. Bereits im sechsten Spiel in Folge bleibt das Team von Trainer Marc Schneider ungeschlagen und holt mit einem 2:1 gegen Neuchâtel Xamax einen Dreier. Damit können die Residenzler mit viel Selbstvertrauen in die Länderspielpause gehen, in welcher dennoch viel Arbeit vor ihnen liegt. Denn auch wenn das Ergebnis stimmte, enttäuschten die Hausherren gerade im ersten Durchgang über weite Strecken. «Die zweite Halbzeit war verbessert, da haben wir gut gespielt und waren mehr in den Zweikämpfen, was wir in der ersten Halbzeit nach er Führung nicht mehr waren. Mit der ersten Halbzeit waren wir daher nicht zufrieden. Die Mannschaft hat aber eine Reaktion gezeigt», meinte Schneider nach der Partie.
Trotz Führung übernimmt Xamax das Spielgeschehen
Für die Startelf hatte sich Schneider offensichtlich was einfallen lassen. Fabrizio Cavegn, Mischa Eberhard und Alessandro Kräuchi mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür durften im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche Nicolas Keckeisen, Dominik Schwizer und Jenthe Mertens von Beginn an ran. Mit den personellen Veränderungen ging auch eine taktische Anpassung einher. Statt dem 3-5-2-System zuletzt, liefen die Vaduzer nun wieder in einem 4-3-3-System auf. Keckeisen durfte als Innenverteidiger ran, Lars Traber und Cédric Gasser übernahmen die Aussenverteidigerpositionen. Mertens und Schwizer sollten auf den offensiven Aussenbahnen für Schwung sorgen.
Die Romands zeigten sich gleich als ideale Gäste und luden Vaduz bereits in der vierten Minute zum Toreschiessen ein. Giovani Bamba vertändelte als letzter Mann die Kugel, Nicolas Hasler schob auf Javi Navarro weiter und der Stürmer nahm das Geschenk dankend an. Dies markierte den erste Saisontreffer für den 27-jährigen Spanier.
Vom Rückstand zeigten sich die Gäste allerdings unbeeindruckt. Obwohl Schneider angekündigt hatte, dass der FCV dominanter auftreten und mehr Ballbesitz haben soll, war es doch Xamax, welche die Spielkontrolle übernahmen. Gleich neun Eckbälle verzeichneten sie im ersten Durchgang und dabei versuchten sie es mit mehreren Varianten. Doch sowohl den Fünfer vollzählig zu besetzen, als auch in diesen hineinzulaufen sorgten für keine Gefahr. Einzig die kurz abgespielt Variante brachte Gefahr. Mertens agierte als Spielverderber, in dem er den Abschluss in der 40. Minute aus guter Lage gerade noch blocken konnte. Zuvor konnten Gasser (23.) und Traber (29.) ebenfalls in extremis einen Schussversuch gerade noch blocken. Und da Fabio Saiz in der 36. Minute zeigte, dass er kein Stürmer ist, in dem er aus zentraler Lage völlig verzog, blieb Benjamin Büchel auf der Linie nahezu beschäftigungslos.
Offensiv lief bei Vaduz nach der frühen Führung allerdings wenig zusammen. Bei hohen Bällen wurde erfolglos Keckeisen gesucht. Und auch das Pressing lief nach dem Treffer in zwei Spielsituationen ins Leere.
Dominik Schwizer bleibt vom Punkt ganz sicher
Nach dem Seitenwechsel gelang den Hausherren eine Leistungssteigerung. Nun nahmen sie mehr am Spiel teil, hatten mehr Ballbesitz als Xamax und erhielten dadurch auch mehr Kontrolle. Ein Abschluss nach einer Xamax-Ecke (53.) konnte im Verbund geblockt werden. Nur kurz darauf fehlten bei einem weiten Pass von Mertens Navarro nur Zentimeter, um an den Ball zu kommen. Torhüter Edin Omeragic hatte sich verschätzt, wodurch das Tor frei gewesen wäre. Der Xamax-Rückhalt hatte dafür mit den Versuchen aus spitzem Winkel von Navarro (60.) und Cavegn (68.) wenig Mühe.
Direkt im Gegenzug durften die Gäste über das 1:1 jubeln. Guillaume Furrer zog zur Mitte und sein Schuss wurde von Gasser für einmal nicht geblockt, sondern nur abgefälscht, weshalb Büchel nicht mehr retten konnte. Dieser Treffer hatte sich wahrlich nicht angedeutet, aufgrund der ersten Halbzeit war er aber durchaus verdient. Büchel musste nur kurz darauf (73.) erneut gegen Furrer eingreifen, als dieser es aus spitzem Winkel versucht hatte.
Dennoch waren nun die Hausherren am Drücker und dank eines Handelfmeters kamen sie in der 76. Minute zur erneuten Führung. Schwizer blieb vom Punkt, wie bereits gegen Lausanne, ganz sicher. Da Büchel im Schlussgang noch sein Können auf der Linie zeigen durfte und einen Kunstschuss von Furrer per Parade über den Kasten lenkte, blieb es beim knappen Sieg für Vaduz. «Wir haben noch viel zu tun und Aufgaben zu erledigen. Wir freuen uns, dass wir die drei Punkte hier behalten konnten. Das sollte Selbstvertrauen geben. Der Effekt sollte noch mehr da sein, als er ist. Es ist noch zu wenig Überzeugung dabei», zog Schneider noch ein Ausblick auf die nun anstehend Länderspielpause. Weiter geht es erst am 22. November mit der Auswärtspartie gegen Stade Nyonnais.
Bewertung
Der Stärkste: Javi Navarro. Starke Leistung: Liridon Berisha. Gute Leistung: Nicolas Hasler, Benjamin Büchel, Jenthe Mertens, Dominik Schwizer. Durchschnittliche Leistung: Nicolas Keckeisen, Cédric Gasser, Sandro Wieser, Lorik Emini, Mats Hammerich, Fabrizio Cavegn. Schwache Leistung: Lars Traber. Kurzeinsatz: Danilo Del Toro, Alessandro Kräuchi.
Telegramm
Vaduz – Xamax 2:1 (1:0)
Rheinpark Stadion, Vaduz. 1180 Zuschauer. Schiedsrichter: Johannes von Mandach, assistiert von Thomas Zihlmann und Carsten König. Vierter Offizieller: Déborah Anex. Vaduz: Büchel; Gasser, Keckeisen, Berisha, Traber; Hasler (46. Hammerich), Wieser, Emini; Mertens (77. Del Toro), Navarro (63. Cavegn), Schwizer (90+3. Kräuchi). Neuchâtel Xamax: Omeragic; Goncalves, Hajrulahu, Epitaux, Cabral (77. Fontana); Touati (77. Koné), Saiz (66. Fatkic), Bamba; Onyekachi (85. Lentini), Demhasaj, Furrer. Tore: 3. 1:0 Javi Navarro, 69. 1:1 Furrer, 76. 2:1 Schwizer (Penalty). Bemerkungen: Verwarnungen gegen Saiz (12. taktisches Foul), Traber (17. Foul), Mertens (28. taktisches Foul), Emini (49. Foul), Goncalves (66. Foul), Wieser (84. Foul), Bamba (84. unsportliches Verhalten). Vaduz ohne Schaffran, Crescenti, Simani, De Donno und Weber (alle verletzt). Xamax ohne Ramizi (gesperrt), Ben Seghir, Campos und Ndongo (alle verletzt).
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