Rettungssanitäterin Marianne Niederer im Porträt
«Jeder Einsatz ist eine neue Herausforderung»
Als Kind wollte Marianne Niederer Tierärztin werden, weil sie von der Vorstellung fasziniert war, Tieren zu helfen. Doch die TV-Serie «Notruf California», welche die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Sanität, Polizei, Ärzten und Pflegekräften bei Notfällen zeigte, weckte ihre Begeisterung für den Rettungsdienst. Als ihr Jahre später ein Kollege vom Beruf des Rettungssanitäters erzählte, wusste sie: «Das will ich lernen.»
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften dafür erforderlich sind? «Besonders wichtig ist, schnell viele Informationen verknüpfen zu können, um in kurzer Zeit komplexe Probleme zu lösen», erklärt sie. Gleichzeitig muss man seine Stärken und Grenzen gut kennen, eigenständig handeln können und dennoch bereit sein, bei Bedarf Unterstützung anzufordern. «Eine gute mentale und körperliche Verfassung ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung, um den Herausforderungen gerecht zu werden», betont sie. Auch Stress und emotionale Belastungen gehören zum Alltag einer Rettungssanitäterin, doch Marianne Niederer hat gelernt, damit umzugehen. «Für mich ist Stress oft sogar hilfreich, weil er mir den Fokus gibt, den ich im
Einsatz brauche.» Und natürlich ist auch Teamarbeit das A und O. «Wir kommen zum Einsatz, wenn Menschen in einer Notlage sind. Die Voraussetzung dafür ist deshalb ein gut funktionierendes Team, das sich aufeinander verlassen kann.»
Der Alltag der Rettungssanitäterin ist alles andere als vorhersehbar. Nach einem gemeinsamen Kaffee mit den Kolleginnen und Kollegen, bei dem sich das Team über Erlebtes und anstehende Arbeiten austauscht, beginnt der Tag mit der Überprüfung von «Olga», dem Rettungswagen. Von da an ist alles ungewiss: «Einsätze können jederzeit kommen, ob für Patiententransporte, Unfälle oder medizinische Notfälle», erklärt sie. Nach jedem Einsatz wird «Olga» gereinigt, aufgefüllt und für den nächsten Alarm vorbereitet.
Es gibt immer Einsätze, die sich einprägen. «Oft sind es aber nicht die dramatischen Momente, sondern vielmehr positive wie eine Hausgeburt oder eine spannende Rettungsaktion, die besonders in Erinnerung bleiben», erzählt sie. Sport und Auszeiten in der Natur helfen ihr, abzuschalten, und der Schichtdienst gibt ihr die Freiheit, ihre Freizeit flexibel zu gestalten. «Gerade unter der Woche, wenn andere arbeiten, geniesse ich die Ruhe im Schwimmbad.»
Auf die Frage, ob ihr Beruf ein Traumberuf sei, antwortet sie: «Ja, absolut. Manchmal denke ich darüber nach, was ich in der Berufswelt sonst noch entdecken könnte, aber ich kann mir auch nach zwölf Jahren keinen anderen Beruf mehr vorstellen.» Besonders die Vielseitigkeit der Einsätze fasziniert sie. «Jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte und seine eigenen Bedürfnisse mit, und wir als Team stellen uns gemeinsam dieser Herausforderung. Genau das ist sowohl Motivation als auch Bereicherung.»
Steckbrief
Name: Marianne Niederer
Beruf: Rettungssanitäterin beim Liechtensteinischen Roten Kreuz
Alter: 34 Jahre
Wohnort: Wald, Appenzell Ausserrhoden
Hobbys: «Crossfit, Schwimmen, Autofahren und mit meinem Frettchen spielen.»
Schlagwörter
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Liechtensteinisches Rotes Kreuz
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Rotes Kreuz
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