Mario Wolfinger und Eliah
Die unschlagbare Rettungseinheit
In der Welt der Rettungshunde gibt es eine bemerkenswerte Kategorie von Hunden, die das ganze Jahr über unermüdlich nach vermissten Personen suchen. Ob sie sich durch unwegsames Gelände kämpfen, um verschollene Wanderer zu finden, oder in den verschneiten Bergregionen nach Lawinenopfern suchen – diese Hunde sind wahre Lebensretter. Ein solcher Rettungshund, der seine aussergewöhnlichen Fähigkeiten sowohl im Sommer als auch im Winter unter Beweis stellt, ist Eliah. Er ist ein Golden Retriever, der vor fünf Jahren die Familie Wolfinger komplettierte. Sein Besitzer Mario Wolfinger wollte von Anfang an nicht nur einen Familienhund, sondern einen Vierbeiner, mit dem er Gutes bewirken kann. Während er die Hundeschule besuchte, recherchierte er im Internet und stiess auf die Seite der Rettungshundegruppe Liechtenstein. Nachdem die beiden an einem Training der Rettungshundegruppe Liechtenstein teilgenommen hatten, erhielten sie positives Feedback. Der damals jährige Hund war für die Rettungsarbeit geeignet und Mario Wolfinger bereit, nicht nur körperliche Anstrengungen, sondern auch Engagement, Geduld und viel Zeit zu investieren. Sie erkannten, dass in dieser Arbeit eine enge Bindung zwischen Hund und Hundeführer besteht, wobei gegenseitiges Vertrauen von grosser Bedeutung ist und eine bedingungslose Hingabe zwischen Mensch und Tier besteht.
Immer als Team im Einsatz
Der 41-jährige Hundebesitzer aus Triesenberg erklärt: «Grundsätzlich eignen sich sehr viele Hunderassen für die Rettungsarbeit. Der Hund muss gut sozialisiert, fit, gesund und motiviert sein. Zudem ist das Lösen von seinem Herrchen entscheidend in der Ausbildung.» All diese Fähigkeiten bringt Eliah mit und ist deshalb sehr gut für die Gelände- und Lawinensuche geeignet. Der Hundeführer spielt natürlich in der Ausbildung eine wesentliche Rolle, da es immer ein Zusammenspiel zwischen Hund und Hundeführer ist. Dieser muss seinen Hund gut kennen und die verschiedenen Situationen richtig einschätzen können. «Hierfür gibt es kein Schema, nach dem man bei jedem Hund gleich vorgehen kann», weiss der 41-Jährige. Das «individuelle Ausbilden» ist sehr wichtig. Daher musste Mario Wolfinger zum Beispiel lernen, wie er Ruhe in Situationen schaffen kann, da Eliah sehr motiviert und aufgeregt an die Übungen ging. Sie mussten Ausdauer und Kondition in unwegsamem Gelände unter Beweis stellen und sich durch Übungen, die von der Rettungshundegruppe durchgeführt wurden, weiterentwickeln.
Bei der Suche im Ernstfall arbeiten neben der Rettungshundegruppe auch die Alpine Polizei und die Bergrettung zusammen. Aus diesem Grund werden gelegentlich Übungen mit anderen Rettungsorganisationen durchgeführt. Diese Übungen sind sehr vielfältig, um möglichst viele verschiedene Situationen zu trainieren, erklärt der 41-Jährige. Zum Beispiel finden die Übungen an verschiedenen Orten statt und es wird die Bergung von Personen und Lawinenverschütteten geübt. Es kommt auch vor, dass der Helikopter zum Einsatz kommt und der Hund mit seinem Hundeführer mitfliegen kann.
«Im Rettungshundewesen gibt es keine Trennung zwischen Hund und Hundeführer.»
«Im Rettungshundewesen gibt es keine Trennung zwischen Hund und Hundeführer», betont Mario Wolfinger. Bei der Rettungshundearbeit ist immer das Team «Hund-Hundeführer» im Einsatz. Es gilt daher an beide gewisse Anforderungen zu stellen, die einerseits für die erfolgreiche Suche, andererseits für das gesunde Überstehen des Einsatzes unerlässlich sind. Sowohl Hund als auch Hundeführer werden dadurch hohen physischen und psychischen Anforderungen ausgesetzt.
Ohne viele Worte
Eliah verfügt über die bemerkenswerte Fähigkeit, vermisste Personen oder Gegenstände aufzuspüren und anzuzeigen. Wie Mario Wolfinger erläutert, ist das Bringseln eine Methode für die Anzeige, dass der Hund etwas gefunden hat. Dieses wird am Halsband befestigt. Sobald der Vierbeiner einen vermissten Gegenstand oder eine Person gefunden hat, nimmt er das Bringsel in den Mund und eilt zum Hundeführer. Bei Lawinenabgängen gibt er sein Entdecken durch Scharren im Schnee zu erkennen. Im Sommer durchkämmt er die Gebiete in der Regel in Zickzack-Mustern, während die Suche im Winter Schritt für Schritt erfolgt. «Dies liegt daran, dass im Winter das Gefahrenpotenzial vollkommen anders ist und jede Minute von entscheidender Bedeutung ist», so Mario Wolfinger.
«Es ist eine Verbindung, die unser tägliches Leben bereichert.»
Die Kommunikation zwischen dem Hundeführer und dem Rettungshund erfolgt oft ohne viele Worte, sondern durch Bewegungen und Körpersprache. «Jede Trainingseinheit und jeder Einsatz sind auf Belohnung ausgerichtet», erzählt Mario Wolfinger und verrät dabei schmunzelnd, dass er deshalb stets eine Wurst für Eliah in der Hosentasche hat. Seit eineinhalb Jahren ist Eliah in der Geländesuche einsatzfähig und seit dem vergangenen Winter ausserdem als Lawinensuchhund voll einsatzbereit. Wenn die Hilfe eines Rettungshundes benötigt wird, erfolgt die Alarmierung durch die Einsatzzentrale der Landespolizei.
Der Triesenberger schätzt, dass die Fähigkeiten und das Training, die er und der Vierbeiner in der Rettungsarbeit erworben haben, auch in anderen Lebensbereichen von Nutzen sind. Sie haben nicht nur ihre Teamarbeit gestärkt, sondern ihm auch die Möglichkeit gegeben, Eliah optimal zu beschäftigen und zu fördern. Diese Arbeit erfüllt Mario Wolfinger nicht nur mit Stolz, sondern bringt auch persönliche Zufriedenheit und einen tiefen Sinn in seiner Freiwilligenarbeit als Hundeführer. Mit grosser Motivation, Freude und Hingabe widmet sich der 41-Jährige nach wie vor dieser ehrenamtlichen Arbeit. Die enge Bindung, die er im Laufe der Zeit mit Eliah entwickelt hat, ist für ihn von unschätzbarem Wert. «Es ist eine Verbindung, die unser tägliches Leben bereichert.»
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