«Liewo»-Weihnachtsgeschichte
Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte


Mein Leben startete als Samen,
ich hatte einen Platz und Namen.
Bald zeigte sich: Ich würde kaum
ein hübscher, gut gewachsener Baum!
Ich war ein Stück nach links geneigt
und rechts sehr kräftig und verzweigt,
doch hoch ans Licht wuchs ich nicht.
Die Bäume ringsum wurden gerade und gross.
Ich fühlte mich klein und bedeutungslos.
Frühling, Sommer, Herbst. Das Jahr verstrich
und da stand ich.
Der Winter brachte Frost und Eis,
der Wald war über Nacht… schneeweiss.
Nun kamen Leute hergelaufen
und wollten einen Christbaum kaufen.
Sie suchten sich den schönsten aus
und trugen ihn zu sich nach Haus.
Ich sah die Bäume alle gehen,
nur ich blieb auf der Lichtung stehen.
Allein.
Ich zitterte und rief:
„I-i-ist da jemand?“ Doch alles schlief.
Wer hörte mein Weinen, wer hörte mein Flehen?
Wer konnte die Sprache der Bäume verstehen?
Was wurde aus mir?
Wozu war ich hier?
Am Morgen kamen die Tiere her,
die Vögel, Hirsche, Fuchs und Bär.
Sie brachten mir zu Ehren
Girlanden, Federn, Nüsse, Beeren.
Dann schmückten sie mich lange Zeit
und ich bekam ein Festtagskleid.
„He, Eichhörnchen!“ „Willkommen, Reh!“
Gelächter schallte durch den Schnee.
Die Tiere tanzten froh und munter.
Vom Himmel fiel ein Stern hinunter.
Er sank direkt in mein Geäst.
Das strahlte ich am Weihnachtsfest
im schönsten Traum
als Lichterbaum.
Bei Hirsch und Reh, bei Fuchs und Bär,
da war ich glücklich, war ich wer!
Das Jahr verstrich
und da steh ich.
Ich fühle mich nicht mehr allein,
im Wald hier ist mein Platz, mein Heim.
Ich wachse und gefalle mir.
Bin immer grün und immer hier.
Ich bin eine Fichte
und das ist meine Geschichte.
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