Massive Preisanpassungen
Höhere Gebühren in Schaan, Vaduz und Ruggell
Liechtenstein kennt zwei Typen von Deponien: Typ A für sauberen Aushub und Typ B für mineralische Bauabfälle. Insbesondere letztere müssen speziellen Anforderungen wie einer ausreichenden Abdichtung gegen allenfalls belastetes Sickerwasser genügen. Dies zieht hohe Investitionen für den Bau und entsprechende Kosten für den Betrieb, aber auch für die Kontrolle, die Sicherheit, die Rekultivierung und die Nachsorge nach sich.
Vertretbare Erhöhung
Gemäss den geltenden Deponiebewilligungen sind die Gebühren so festzulegen, dass sie Anlage- und Betriebskosten, die Rekultivierung und allfällige Unterhalts- und Sanierungsarbeiten nach Betriebsaufgabe decken. Dies ist bei den Deponien des Typs B, über die sich nur Schaan, Vaduz und Ruggell verfügen, nicht mehr gewährleistet. Die Bauverwaltungen der drei Gemeinden haben sich daher in den vergangenen Monaten intensiv mit der Kalkulation von kostendeckenden Deponiepreisen auseinandergesetzt. Sie sind zum Schluss gekommen, dass eine Erhöhung unumgänglich ist und haben eine solche in vertretbarem Mass vorgeschlagen. Inzwischen haben alle drei Gemeinderäte folgende neuen Deponiegebühren genehmigt, welche mit 1. Januar 2022 einheitlich für die Deponien in Schaan, Vaduz und Ruggell gelten:
- Unverschmutzter Aushub: CHF 14,90 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Mineralische Bauabfälle: CHF 44,65 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Asbesthaltige Bauabfälle: CHF 68,00 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Grünabfälle: CHF 59,00 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Wurzelstöcke: CHF 60,00 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Biologisch belastetes Material (Neophyten): CHF 60,00 pro Tonne (exkl. MwSt.)
- Unproblematische Schlämme (Vaduz nur auf Anfrage): CHF 60,00 pro Tonne (exkl. MwSt.)
Die Preise sind damit wieder kostendeckend ausgerichtet, im Vergleich mit der benachbarten Schweiz aber immer noch tiefer.
Da es in Ruggell derzeit noch keine Wägeeinrichtung für die Fahrzeuge gibt, die das Material anliefern, werden die dort erhobenen Gebühren von Tonnen auf Kubikmeter umgerechnet. Detaillierte Informationen finden sich im Abfallreglement der Gemeinde Ruggell.
Schonung des Deponievolumens, mehr Recycling
Eine weitere Neuerung besteht darin, dass nur noch Bauabfälle mit maximal 60 Zentimetern Kantenlänge zugelassen sind. Damit wird ein hohlraumärmerer Einbau der Abfälle innerhalb der kostenintensiven Bauabfallkompartimente erleichtert, sodass das vorhandene Deponievolumen geschont wird. Die Gemeinden Schaan, Vaduz und Ruggell erhoffen sich durch die neuen Bestimmungen ausserdem eine stärkere Nutzung von Recyclingprodukten sowie ein besseres Trennen und Sortieren der Bauabfälle. (pd)
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Gemeinde Ruggell
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