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Hintergrund zur Friedenskapelle Malbun

Denkmal der Dankbarkeit

Seit über 70 Jahren thront die Friedenskapelle Malbun harmonisch in der alpinen Landschaft, als steingemauertes Denkmal des Dankes und Mahnmal gegen Krieg.
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Friedenskapelle in Malbun
Seit über 70 Jahren steht sie da – die aus Stein gemauerte, harmonisch in die Alpenwelt eingepasste Kapelle von Malbun. (Bild: Daniel Schwendener)
Friedenskapelle in Malbun
Das prächtige Rundfenster, das Hugentobler schuf, zeigt in leuchtenden Farben Maria, die thronende Himmelskönigin mit Kind, rechts den Heiligen Bruder Klaus und links einen Engel. (Bild: Daniel Schwendener)

Seit über 70 Jahren steht sie da – die aus Stein gemauerte, harmonisch in die Alpenwelt eingepasste Kapelle von Malbun. Nicht umsonst trägt sie den Namen «Friedenskapelle». Sie wurde in den Jahren 1950/51 als Symbol des Dankes für die Verschonung Liechtensteins vor den Gräueln des Zweiten Weltkrieges erbaut. Die Friedenskapelle ist ein Denkmal der Dankbarkeit, soll aber auch ein Mahnmal für kommende Generationen sein, damit es nie mehr zu einem so fürchterlichen Krieg kommt.

Der Initiator dieses Denkmals war der damalige und langjährige Pfarrer von Triesenberg, Engelbert Bucher. Ohne sein Engagement und sein Geschick, zu jener Zeit so viel Geld für dieses Projekt aufzutreiben, wäre es nicht zum Bau der Kapelle gekommen. Das Malbuntal wäre somit noch lange ohne Kapelle geblieben. Als die Friedenskapelle gebaut wurde, war Malbun im Winter noch nicht erschlossen. Ausser dem Alpenkurhaus standen im Malbuntal noch keine Hotels, und neben den landwirtschaftlich genutzten Hütten gab es erst wenige Ferienhäuser. Es gab noch keine Skilifte, keinen Eisplatz, keinen Winterwanderweg und noch keine Sesselbahn auf das Sareiserjoch. Der eigentliche touristische Aufschwung begann erst in den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten.

Nach dem Bau des Tunnels Gnalp-Steg im Jahr 1947 wollte Pfarrer Bucher sicherstellen, dass auch Kurgäste und Touristen seelsorglich betreut werden. Mit der touristischen Entwicklung stieg auch das ­Bedürfnis nach einem Gottesdienstraum. 

Erste Bemühungen zum Bau der Kapelle gab es bereits 1945. Eine Baukommission wurde eingesetzt, und 1947 gewann der Appenzeller Architekt und Künstler Johannes Hugentobler den ausgeschriebenen Wettbewerb. Hugentobler übergab die Bauleitung unter der Bedingung, das grosse Rundfenster gestalten zu dürfen, an die Architekten Hans Rheinberger und Karl Gassner. Erst im Juni 1950 genehmigte die Fürstliche Regierung den Bau der Kapelle. 

Die Bauarbeiten verliefen zügig, und am 15. August 1951 weihte Bischof Christianus Caminada die Kapelle im Beisein des Fürstenpaares Franz Josef II. und Gina von Liechtenstein ein. Namhafte Künstler gestalteten und statteten die Friedenskapelle Malbun aus. 

Friedenskapelle in Malbun
Das prächtige Rundfenster, das Hugentobler schuf, zeigt in leuchtenden Farben Maria, die thronende Himmelskönigin mit Kind, rechts den Heiligen Bruder Klaus und links einen Engel. (Bild: Daniel Schwendener)

Der Bau von Johannes Hugentobler fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und verschmilzt mit dem Bergmassiv im Hintergrund. Das Glöcklein stammt aus der alten Pfarrkirche. Im Inneren zieht das prächtige Rundfenster, das Hugentobler schuf, die Blicke auf sich. Es zeigt in leuchtenden Farben Maria, die thronende Himmelskönigin mit Kind, rechts den Heiligen Bruder Klaus und links einen Engel.

Am 15. August 1962 bereicherte das Grossmosaik «Sennen-Ave» an der Nordwand, geschaffen von Josef Seger, die Kapelle. Weihbischof Wilhelm Sedlmeier, der mehrmals seine Ferien in der Kapellenwohnung verbrachte und die Sonntagsgottesdienste feierte, weihte das Kunstwerk ein. 1967 schuf Bildhauer Gottfried Hilti den neuen, von der Wand etwas vorgerückten Altar, der den Konzilsvorschriften entsprach.

Malbun ist inzwischen für Einheimische wie ausländische Gäste zu einem beliebten Ferien-, Naherholungs- und Wintersportort geworden. Jedes Wochenende besuchen jahraus, jahrein viele Gläubige den Gottesdienst in der Kapelle oder kehren in der Friedenskapelle ein, um sich im stillen Gebet zu besinnen.

 

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