­
­
­
­

Weltklimarat sucht neue Einnahmequellen

Wegen schlechter Zahlungsmoral seiner Mitglieder und einem allfälligen Rückzug der USA sucht der Weltklimarat (IPCC) nach neuen Einnahmequellen. Dies hat der Rat an seiner 46. Session in Montreal beschlossen. In Frage kommen etwa Crowdfunding oder Stiftungen.
"Die finanziellen Lage des Weltklimarats hat sich besorgniserregend verschlechtert": Andreas Fischlin, ETH-Ökologe und Weltklimarats-Leitungsmitglied. (Archivbild)
"Die finanziellen Lage des Weltklimarats hat sich besorgniserregend verschlechtert": Andreas Fischlin, ETH-Ökologe und Weltklimarats-Leitungsmitglied. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI)

Die finanzielle Lage des Weltklimarats habe sich in den letzten Jahren besorgniserregend verschlechtert, teilte Andreas Fischlin, Vizepräsident der Arbeitsgruppe II des Weltklimarates und ETH-Systemökologe, der Nachrichtenagentur sda mit. Neue Finanzierungen dürften dem Beschluss zufolge aber unter keinen Umständen die Unabhängigkeit und Objektivität der Berichtserstellung gefährden.

Als mögliche neue Einnahmequellen bezeichnete Fischlin auf Anfrage in der Nacht auf Montag etwa Crowdfunding sowie gemeinnützige Stiftungen, die unabhängig seien. Daneben poche der Weltklimarat darauf, dass die Mitgliedstaaten ihren finanziellen Verpflichtungen künftig auch tatsächlich nachkommen.

Millionen-Budget

Das jährliche Budget des IPCC beträgt Fischlin zufolge rund sechs Millionen Dollar, schwankt aber von Jahr zu Jahr. Rund 44 Prozent des Geldes steuerten bisher die USA bei, teils auch als Folge davon, dass andere Länder ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen waren. US-Präsident Donald Trump will den Beitrag der USA zusammenstreichen.

Weiter fällte der Weltklimarat an seinem fünftägigen Treffen in Montreal auch die wichtigsten Entscheidungen bezüglich der Struktur und dem Inhalt des nächsten IPCC-Berichts. Die sechste Ausgabe soll 2021 und 2022 erscheinen. Dafür werden nun gegen 1200 Autoren bestimmt. Dabei sollen auch mehrere schweizerische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zum Zug kommen.

Besserer Bericht geplant

Für den nächsten Klimabericht sollen die einzelnen Arbeitsgruppen, die sich etwa mit den physikalischen Zusammenhängen des Klimas, den Auswirkungen und der Vermeidung des Klimawandels befassen, enger zusammenarbeiten. Davon erhofft sich der Weltklimarat ein wirkungsvolleres Ergebnis zuhanden der Klimapolitik.

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) arbeitet regelmässig Berichte über die aktuellen Kenntnisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel und über die Möglichkeiten zu dessen Bewältigung aus. Der fünfte Bericht des IPCC erschien im November 2014.

Die Klimaexpertengruppe der UNO war 1988 ins Leben gerufen worden. Gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore wurde sie 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (sda)

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Die USA wählen den Präsidenten, aber auch Senat und Repräsentantenhaus. Alle Neuigkeiten und Reaktionen hier in unserem Newsblog.
19.11.2024
Promotion
Gemeinnützige Stiftungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs), indem sie Ressourcen mobilisieren und Kapazitäten aufbauen.
20.09.2024
AboTreffen mit Behörden
Informatives Behördentreffen der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST)
29.08.2024
Wettbewerb
3x2 Tickets zum «Benefizkonzert zu Gunsten von SOLie!» zu gewinnen
Christ Andrews
Umfrage der Woche
Was sagen Sie zur geplanten «Revitalisierung» des Rheins zwischen Schaan und Eschen?
­
­