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Neue Angriffe auf Ost-Ghuta in Syrien

Bei neuen Angriffen auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta nahe Damaskus sind Aktivisten zufolge mindestens 13 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete am Donnerstag zudem mindestens 100 Verletzte.
Ein Zivilschützer, ein sogenannter Weisshelm, trägt einen bei Angriffen der syrischen Armee verwundeten Knaben in Ost-Ghuta nahe Damaskus.
Ein Zivilschützer, ein sogenannter Weisshelm, trägt einen bei Angriffen der syrischen Armee verwundeten Knaben in Ost-Ghuta nahe Damaskus. (Bild: Keystone/AP/UNCREDITED)

Das Gebiet um die Stadt Duma sei am Morgen von rund 200 Granaten getroffen worden. "Dutzende Granaten fallen jede Minute herunter", sagte der Aktivist Masen al-Schami. Helfer könnten deswegen Verletzte nicht erreichen.

Ost-Ghuta erlebt bereits seit mehreren Tagen eine der schlimmsten Angriffswellen des fast siebenjährigen Bürgerkriegs. Seit Sonntag kamen den Menschenrechtlern zufolge mehr als 320 Zivilisten ums Leben, mehr als 1700 wurden verletzt.

Die Eskalation löste weltweit grosse Besorgnis aus. Der Uno-Sicherheitsrat stimmt voraussichtlich am Donnerstag über einen Resolutionsentwurf ab, in dem eine 30-tägige Feuerpause in Syrien gefordert wird.

Ost-Ghuta gehört zu den letzten Gebieten des Bürgerkriegslandes, die noch unter der Kontrolle von Rebellen stehen. Dominiert wird die Region von islamistischen Milizen. Sie ist seit Monaten von Regierungstruppen eingeschlossen.

Rund 400'000 Menschen sind dort wegen der Blockade fast vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten. Helfer berichten von einer dramatischen humanitären Lage. Viele Einwohner leiden Hunger, es gibt kaum Medikamente.

Merkel: "Massaker" beenden

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel rief zu einem Ende des "Massakers" in Syrien aufgerufen. "Wir müssen alles, was in unserer Kraft steht tun, damit dieses Massaker ein Ende findet", sagte Merkel am Donnerstag im Bundestag in einer Regierungserklärung zu dem bevorstehenden EU-Gipfel. Diese Aufforderung gelte auch den Verbündeten des "Assad-Regimes, ganz besonders Iran und Russland".

"Was wir im Augenblick sehen, die schrecklichen Ereignisse in Syrien, der Kampf eines Regimes nicht gegen Terroristen, sondern gegen seine eigene Bevölkerung, die Tötung von Kindern, das Zerstören von Krankenhäusern, all das ist ein Massaker, das es zu verurteilen gilt", sagte Merkel. Die EU müsse diesem Geschehen ein "klares Nein" entgegensetzen.

Die Lage fordere die europäischen Staaten aber auch auf, eine grössere Rolle dabei zu spielen, "dass wir ein solches Massaker beenden können", sagte Merkel. "Darum müssen wir uns als Europäer bemühen."

Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel habe am Morgen bereits mit dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, dem Schweizer Peter Maurer, telefoniert und wolle auch noch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow sprechen, sagte Merkel. (sda/dpa/afp)

 

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