Nach sechs Wochen erste Hilfsgüter für Afrin
Ein Konvoi aus 29 Lastwagen sei am Donnerstag im Zentrum von Afrin eingetroffen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Die Lastwagen enthielten 430 Tonnen Nahrung, Medikamente, Kleidung, Matratzen, Decken und andere Artikel des täglichen Bedarfs für 50'000 Menschen.
Die türkische Armee geht seit bald sechs Wochen mit verbündeten syrischen Rebellen gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin vor. Die Türkei betrachtet die Präsenz der YPG an ihrer Grenze als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist. Nach Angaben von Aktivisten wurden bei der Offensive 140 Zivilpersonen getötet. Ankara bestreitet, dass es in der Zivilbevölkerung Tote gegeben hat.
Aus Sicht der Türkei gilt eine am Samstag vom Uno-Sicherheitsrat beschlossene landesweite Waffenruhe nicht für Afrin, da sich die Offensive gegen eine "Terrororganisation" richte. Solche Organisationen sind von der Uno-Resolution explizit ausgenommen.
Die 30-tägige Feuerpause soll Hilfslieferungen und die Bergung von Verletzten ermöglichen. Obwohl auch Russland als wichtigster Verbündeter der syrischen Regierung der Waffenruhe zugestimmt hat, wurde sie bisher nicht umgesetzt.
Stattdessen verkündete Moskau am Montag eine tägliche "humanitäre Pause" für die heftig umkämpfte Rebellenenklave Ost-Ghuta. In der Folge ging die Gewalt in der Region bei Damaskus zwar zurück.
43 Lastwagen für Ost-Ghuta bereit
Es gelangten bislang aber weder Hilfsgüter in die seit Jahren belagerten Vororte der Hauptstadt, noch machten deren Einwohner Gebrauch von den Fluchtkorridoren, die Russland eingerichtet hat.
Der Uno-Hilfskoordinator für Syrien, Jan Egeland, zeigte sich dennoch hoffnungsvoll, "in einigen Tagen" erstmals Hilfsgüter nach Ost-Ghuta bringen zu können. Die Regierung habe eine entsprechende Genehmigung in Aussicht gestellt, sagte Egeland in Genf.
43 Lastwagen mit Hilfsgütern für die rund 400'000 Menschen in Ost-Ghuta stünden bereit. Er begrüsste die tägliche fünfstündige "humanitäre Pause" für die Region, nannte sie aber unzureichend.
IKRK-Präsident Peter Maurer sprach mit Blick auf den Konvoi für Afrin von einem "sehr positiven Schritt vorwärts". Viele Syrerinnen und Syrer, so jene in Ost-Ghuta, bräuchten aber dringend Hilfe, appellierte er per Twitter an die Konfliktparteien. (sda/afp/dpa/reu)
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Rotes Kreuz
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