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Keine Hilfstransporte für Ost-Ghuta

Für die hunderttausenden in Ost-Ghuta eingeschlossenen Personen geht das Leiden weiter. Trotz der von Russland verkündeten fünfstündigen Feuerpause in der belagerten syrischen Rebellenenklave kamen am Dienstag keine Hilfstransporte in das Gebiet.
Ein Mitarbeiter der Hilfsgruppe der Weisshelme trägt in Ost-Ghuta ein verletztes Mädchen. (Archiv)
Ein Mitarbeiter der Hilfsgruppe der Weisshelme trägt in Ost-Ghuta ein verletztes Mädchen. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/AP Syrian Civil Defense White Helmets/UNCREDITED)

"Die Lage ist eindeutig nicht so, dass Konvois hinein können und medizinische Evakuierungen möglich sind", sagte Jens Laerke vom Uno-Koordinierungsbüro für humanitäre Hilfen (Ocha). Es gebe Berichte über anhaltende Kämpfe, sagte er in Genf.

Russland machte die Rebellen dafür verantwortlich. Ob Evakuierungen möglich seien, hänge von ihnen ab. Sie sabotierten den sicheren Korridor und hielten die Zivilisten als Geiseln, erklärte das Präsidialamt in Moskau. Von Rebellenseite wurden die russischen Vorwürfe zurückgewiesen.

Zuvor hatte die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsgruppe für Menschenrechte (SOHR) berichtet, Helikopter hätten zwei Bomben in einer Stadt in Ost-Ghuta abgeworfen. Ausserdem habe ein Kampfflugzeug in der Zeit der Waffenruhe eine weitere Ortschaft angegriffen. Ein Kind sei getötet und 16 Personen verletzt worden.

Das syrische Militär bestritt, Luftangriffe geflogen zu haben. Beide Behauptungen konnten von der Nachrichtenagentur Reuters nicht nachgeprüft werden. Allerdings berichteten auch Bewohner des Gebietes über Kämpfe.

Waffenruhe überwachen

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag angeordnet, dass die Angriffe der von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte auf die Rebellenenklave jeden Tag von 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr Ortszeit eingestellt werden sollten.

Hilfsorganisationen erklärten, die fünfstündige Feuerpause sei zu kurz, um Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet bringen zu können. Der Abteilungsleiter für Internationale Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz, Christof Johnen, sagte, noch gebe es keine Zusicherung aller Konfliktparteien für sicheres Geleit.

Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian sagte bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Moskau, die Feuerpause sei nur ein erster Schritt. Es müsse zu mehrtägigen Waffenruhen kommen, wie vom Uno-Sicherheitsrat gefordert. Dieser hatte vergangenen Samstag eine 30-tägige Waffenruhe verabschiedet, allerdings ohne zeitlichen Rahmen.

Er sprach sich zudem für einen Mechanismus zur Überwachung der Waffenruhe aus. Drei Rebellengruppen in Ost-Ghuta hätten ihre Absicht signalisiert, sich an die Waffenruhe zu halten, sagte Le Drian. Lawrow forderte alle externen Kräfte auf, diejenigen zu beeinflussen, die einer Waffenruhe im Weg stünden.

C-Waffen-Angriff?

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) untersucht unterdessen Vorwürfe des Einsatzes von C-Waffen in Ost-Ghuta. Aus Diplomatenkreisen verlautete, die OPCW werde aus Sicherheitsgründen aber nicht in die Region fahren.

Sie werteten Zeugen- und Arztberichte sowie Fotos aus. Die USA, Frankreich und Grossbritannien hatten erklärt, sie würden Militäraktionen gegen die syrische Armee unterstützen, wenn es Beweise dafür gebe, dass sie chemische Waffen eingesetzt habe. (sda/reu/dpa/afp)

 

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