Kein Regionalflughafen bei Nantes
Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron zieht damit die Notbremse in einem seit rund 45 Jahren schwelenden Konflikt. Premierminister Edouard Philippe sagte, dieser sei unlösbar geworden, der Flughafen habe zu einer "Spaltung" der Gesellschaft geführt. Stattdessen soll der alte Flughafen in Nantes modernisiert werden.
Der Flughafen ist zum Symbol für den Kampf der französischen Umweltbewegung geworden. Die ersten Pläne für das Vorhaben stammen aus dem Jahr 1963, seit den 70er Jahren gibt es massiven Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern. Sie warnten unter anderem vor einer hohen Lärmbelastung und Gefahren für heimische Arten. Rund 150 Aktivisten halten das Gelände seit Jahren besetzt und blockieren auch Landstrassen.
Abstimmung für Bau
Viele Regionalpolitiker sind für den Neubau, da der alte Flughafen in Nantes als überlastet gilt. Auch bei einer Volksabstimmung im Juni 2016 sprach sich eine Mehrheit für den Bau aus. Die sozialistische Bürgermeisterin von Nantes, Johanna Rolland, sprach via Twitter von "Verrat" und "Verweigerung von Demokratie".
Umweltschützer begrüssten hingegen den Schritt der seit acht Monaten amtierenden Regierung. Es sei ein "Sieg der Gegner des Vorhabens", erklärte der Chef der Umweltorganisation Greenpeace Frankreich, Jean-François Julliard.
Ungeachtet der Entscheidung gegen den Bau will die Regierung die rund 400 Hektar grosse Zone räumen lassen. Premier Philippe setzte den Flughafengegnern eine Frist bis zum Frühjahr, das Areal zu verlassen. Ansonsten würden die "illegalen Besatzer" gewaltsam entfernt, sagte er. Die Aktivisten kündigten Widerstand an.
Eine Eröffnung des Flughafen war ursprünglich schon 2008 geplant. Bisher gab es keine Bauarbeiten. Der Flughafen sollte einmal 4,5 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen können. Längerfristig sollten die Kapazitäten verdoppelt werden.
Bereits 2010 gewann das Unternehmen Vinci eine Ausschreibung. Eine Entschädigung könnte nach Medienberichten eine Höhe von bis zu 350 Millionen Euro erreichen. Philippe äusserte sich dazu nicht. (sda/afp/dpa)
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