Hilfskonvoi in Ost-Ghuta eingetroffen
Bewohner Ost-Ghutas und die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten kurz darauf von Luftangriffen. Flugzeuge kreisten weiterhin über der Stadt. Der Konvoi hätte bereits am Donnerstag in das vor den Toren der Hauptstadt Damaskus gelegene Ost-Ghuta fahren sollen. Die Fahrt wurde aber wegen der anhaltenden heftigen Kämpfe verschoben.
Die Beobachtungsstelle hatte zuvor mitgeteilt, erstmals seit Beginn der Bodenoffensive der Regierungskräfte vor zehn Tagen habe es in der Nacht keine Luftangriffe und keinen Beschuss des von islamistischen Rebellen kontrollierten Ost-Ghuta gegeben.
In Ost-Ghuta leben seit 2013 knapp 400'000 Menschen im Belagerungszustand. Mitte Februar startete die von Russland unterstützte syrische Regierung Luftangriffe auf die Rebellenenklave. Seitdem wurden nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 930 Zivilisten getötet.
Die Vereinten Nationen appellierten an die syrische Regierung und ihren Verbündeten Russland, die Angriffe zu stoppen, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in das bei Damaskus gelegene Gebiet bringen zu können.
Grösserer Transport geplant
Es gebe positive Anzeichen dafür, dass in der kommenden Woche ein grösserer Hilfstransport losgeschickt werden könne, teilte das IKRK mit. Am Montag hatte ein Konvoi das Gebiet erreicht. Über ein Dutzend Lastwagen konnten aber nicht entladen werden, weil sie wegen anhaltender Luftangriffe vorzeitig das Kampfgebiet wieder verliessen.
In den vergangenen knapp zwei Wochen hat die syrische Armee nahezu die Hälfte Ost-Ghutas von den Rebellen erobert. Die dicht besiedelten Gebiete mit zahlreichen Städten befinden sich jedoch weiterhin unter Kontrolle der Aufständischen. Bei den Regierungsangriffen wurden nach Informationen der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mehr als Tausend Menschen getötet.
Die syrische und die russische Regierung begründen ihre Angriffe damit, den Beschuss der Hauptstadt Damaskus durch Rebellen zu stoppen. Nach Angaben der Beobachtungsstelle kamen dabei seit Mitte Februar 27 Menschen ums Leben, die staatlichen Medien sprechen von mehr Toten. (sda/afp/reu)
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