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Abtreibung in Argentinien: Papst dagegen

Vor der Abstimmung im argentinischen Senat hat sich Papst Franziskus gegen die Legalisierung der Abtreibung in Argentinien ausgesprochen. "Der Sohn Gottes wurde als Ausgeschlossener geboren, um uns zu sagen, dass jeder ausgeschlossene Mensch ein Kind Gottes ist", schrieb der Argentinier am Dienstag auf Twitter. "Er kam in die Welt, wie ein Kind in die Welt kommt, schwach und zerbrechlich, so dass wir unsere Schwächen mit Zärtlichkeit aufnehmen können." Beobachter werteten dies als einen der letzten Versuche der katholischen Kirche, Einfluss auf die Entscheidung über die Gesetzesinitiative zu nehmen. Argentiniens Abgeordnetenkammer hat die Legalisierung von Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche bereits gebilligt. Bislang ist der Abbruch von Schwangerschaften in dem südamerikanischen Land nur in besonderen Fällen erlaubt, etwa nach einer Vergewaltigung oder bei Gefahr für das Leben der Mutter. Schätzungen zufolge gibt es dort pro Jahr zwischen 370 000 und 520 000 heimliche Abtreibungen. Dabei kommt es immer wieder zu Komplikationen und auch zu Todesfällen. Das Thema wird in Argentinien heiss diskutiert, Befürworter und Gegner finden sich quer durch die politischen Lager. 2018 scheiterte ein Gesetz für ein liberales Abtreibungsrecht im Parlament knapp. Mitverantwortlich war damals die katholische Kirche gewesen. In der Heimat des Papstes spielt sie bis heute auch als politischer Faktor eine wichtige Rolle. Im Gegensatz dazu befürwortet Präsident Alberto Fernández die Legalisierung der Abtreibung.
ARCHIV - Papst Franziskus: «Der Sohn Gottes wurde als Ausgeschlossener geboren, um uns zu sagen, dass jeder ausgeschlossene Mensch ein Kind Gottes ist.» Foto: Tiziana Fabi/AFP Pool/AP/dpa
ARCHIV - Papst Franziskus: «Der Sohn Gottes wurde als Ausgeschlossener geboren, um uns zu sagen, dass jeder ausgeschlossene Mensch ein Kind Gottes ist.» Foto: Tiziana Fabi/AFP Pool/AP/dpa
(sda/dpa)

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