VP Bank mit Gewinn von 6,4 Millionen Franken
Vaduz.- Die Liechtensteiner Verwaltungs- und Privat-Bank (VP Bank) hat im Geschäftsjahr 2011 - wie bereits angekündigt - einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Die Aktionäre erhalten entsprechend eine deutlich geringere Ausschüttung. Mit einem Programm zur Effizienzsteigerung will sich die Bank «fit für die Zukunft» machen.
Der Gewinn fiel um 63 Prozent auf 6,4 Millionen Franken und erreichte damit den Wert, den die Bank bereits Ende Januar 2012 auf Basis ungeprüfter Zahlen angekündigt hatte. Die starke Abnahme war den Angaben zufolge vor allem auf negative Wiederbeschaffungswerte der Zinssatzswaps zurückzuführen, die zur Zinsrisikoabsicherung eingesetzt wurden. Des weiteren hätten die anhaltenden Unsicherheiten innerhalb der Eurozone und die sich verschlechternde globale Konjunktur sowie das tiefe Zinsniveau belastet, teilte die VP Bank am Dienstag mit.
Die Aktionäre müssen demzufolge einen Rückgang der Ausschüttung hinnehmen. So soll die Dividende für das Geschäftsjahr 2011 noch 1,50 Franken je Inhaberaktie und 0,15 Frankenje Namenaktie betragen. Im Vorjahr waren noch 3,30 bzw. 0,35 Franken bezahlt worden.
Geschrumpfter Bruttoerfolg
Der Bruttoerfolg des Liechtensteiner Finanzinstituts nahm im Gesamtjahr um 11 Prozent auf 224,5 Millionen Franken ab. Das Zinsengeschäft erlebte trotz einem deutlich höheren Ausleihvolumen einen Rückgang von 11 Prozent auf 66,6 Millionen Franken, was die Bank auf das tiefe Zinsniveau zurückführt.
Der wichtigste Ertragsbringer, das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, ging im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent auf 121,9 Millionen Franken zurück. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft schrumpfte um 36 Prozent auf 29,4 Millionen Franken, wobei aus Währungsabsicherungen ein klar geringerer Gewinn resultiert habe.
Der Geschäftsaufwand sank lediglich um 1,0 Prozent auf 177,7 Millionen Franken. Immerhin seien die Kosten damit im dritten Jahr in Folge gesunken, betont das Management. Die Cost/Income Ratio verschlechterte sich damit aber deutlich auf 79,2 Prozent von 70,9 Prozent im Vorjahr.
Höherer Neugeldzufluss
Wie ebenfalls bereits im Januar mitgeteilt, konnte die Bank 2011 einen deutlich verbesserten Netto-Neugeldzufluss von 1,0 Milliarden Franken verzeichnen. Im Jahr davor waren dem Institut noch Gelder in der Höhe von 0,1 Milliarden Franken zugeflossen. Die Bank sieht sich damit in ihrer Strategie bestärkt, das Onshore Banking an ausgewählten Standorten auszubauen und das Offshore Banking unter den neuen Bedingungen weiterzuentwickeln.
Die betreuten Kundenvermögen nahmen allerdings performance- und währungsbedingt ab und beliefen sich Ende 2011 auf 27,4 Milliarden Franken nach 28,2 Milliarden ein Jahr davor. Die gesamten Kundenvermögen, einschliesslich der Custody-Vermögen, lagen bei 39,0 Milliarden Franken.
Effizienzprogramm eingeleitet
Die Bank hat im vergangenen Jahr ein Effizienzprogramm unter dem Namen «Fit for Future» eingeleitet, wie sie weiter schreibt. Das Ziel sei es, die Kostenbasis bis Ende 2013 auf 160 Millionen Franken zu reduzieren und so den Geschäftsaufwand nachhaltig um 10 Prozent zu senken. Das Jahr 2012 werde zum «Schlüsseljahr für den Transformationsprozess», kündigt die Bank im Geschäftsbericht an: In diesem Jahr müssten alle Entscheidungen umgesetzt werden.
Dem Ziel der Effizienz- und Qualitätssteigerung diene auch die Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) in den Bereichen Druck und Versand, Dateneinkauf sowie anderen Bereichen. Zwei Projekte seien umgesetzt, das gemeinsam genutzte Rechenzentrum sei im Bau, zudem würden weitere Projekte geprüft.
Ihre Mittelfristziele behält die Bank bei, wie dem Geschäftsbericht weiter zu entnehmen ist: So strebt sie weiterhin einen jährlichen Nettoneugeldzufluss von durchschnittlich 5 Prozent der betreuten Kundenvermögen und eine Cost/Income-Ratio von 65 Prozent an. Die Tier 1-Ratio soll bei 16 Prozent zu liegen kommen, was die VP Bank 2011 mit einem Wert von 18,2 Prozent deutlich übertreffen konnte. (pd)
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