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UBS: «Dicker Fisch» packt aus und droht mit Klage

Im Streit um Daten deutscher Steuersünder bricht ein deutscher UBS-Kunde das Schweigen. Er berichtet laut der «Handelszeitung», wie seine UBS-Berater Steuern am Fiskus vorbei geschleust haben, unter anderem mit einem Scheinwohnsitz in Zürich, Stiftungen in Singapur und Gesellschaften in Panama. Der UBS könnte eine zweite Affäre Birkenfeld drohen.

Zürich. - Die Schweizer Grossbank habe für den gebürtige Kölner ein komplexes Tarnkonstrukt aufgezogen - und er damit Steuern umgangen, berichtet die Schweizer Wirtschaftszeitung heute Mittwoch. In den 50-er Jahren habe der Mann, Jahrgang 1935, in Caracas ein Geschäft im Papiergrosshandel gestartet. Bald habe er als lokaler Agent die Papierprodukte von weltweit führenden Herstellern wie Stora Enso vertrieben - meistens exklusiv. Damit verdiente sich der Deutsche in den darauf folgenden Jahrzehnten ein Vermögen zusammen.

Im Jahr 2005 transferierte der Mann dem Bericht zufolge einen Grossteil seines Vermögens zur UBS. Ein dreistelliger Millionenbetrag lagerte danach bei der UBS Hamburg. Für die UBS soll der heute 75-jährige ein dicker Fisch gewesen sein: Er gehörte laut Angaben seines Anwaltes zu den fünf wichtigsten Privaten Klienten der UBS Deutschland AG.

Strafanzeige geplant

Doch die Pläne gingen am Ende nicht auf: Der Kunde meldete sich seinem Anwalt zufolge vor einigen Monaten beim deutschen Fiskus, nachdem weite Teile seines Vermögens in den Wirren der Finanzkrise pulverisiert worden waren.

Der Deutsche will in den nächsten Tagen gemäss seinem Rechtsanwalt Strafanzeige in Frankfurt am Main einreichen - wegen Steuerhinterziehung, versuchter Nötigung, Betrug und Untreue. Vor Gericht werde auch sein langjähriger UBS- Kundenberater als Zeuge auftreten. Dieser ist seit Ende 2008 nicht mehr für die UBS aktiv.

Birkenfeld zum Zweiten

Möglicherweise droht der UBS nun ein zweiter Fall Birkenfeld. Jener UBS-Banker hatte im vergangenen Jahr vor Gericht über die Machenschaften der UBS in den USA ausgepackt, die Grossbank damit in eine schwere Krise gestürzt und letztlich das Ende des Schweizer Bankgeheimnisses eingeläutet.

Die UBS weist die Vorwürfe des Kunden in einer ersten Stellungnahme zurück. (wfr/ots)

 

 

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