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Sohn von Ex-Diktator Abacha ficht Urteil an

Abba Abacha wehrt sich gegen seine Verurteilung durch einen Genfer Untersuchungsrichter zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung. Der Abacha-Clan hat in den 90er Jahren hunderte Millionen US-Dollar in der Schweiz und in Liechtenstein versteckt.

Genf/Vaduz. – Der Genfer Richter Yves Aeschlimann hatte den Sohn des früheren nigerianischen Diktators Sani Abacha für schuldig befunden, einer kriminellen Vereinigung anzugehören. Zudem ordnete er im vergangenen November die Beschlagnahmung von 350 Millionen US-Dollar an, die in Luxemburg und Bahamas festgesetzt sind. Abba Abacha fechte das Urteil bei der Genfer Staatsanwaltschaft an, erklärte am Dienstag sein Anwalt Pierre de Preux.

Neben Abba Abacha hatte der Genfer Untersuchungsrichter auch einen Genfer Financier verurteilt. Der Mann mit Wohnsitz in Monaco wurde für schuldig befunden, die kriminelle Vereinigung des Abacha-Clans unterstützt zu haben.

Er erhielt eine Geldstrafe auf Bewährung. Zudem muss er eine Kompensationszahlung von 10 Millionen Franken den Kanton Genf entrichten. Ob auch der verurteilte Mittelsmann gegen das Urteil vorgehen will, ist noch nicht bekannt.

Gelder in Liechtenstein
Sani Abacha hatte 1993 in Nigeria die Macht übernommen. Bis zu seinem Tod 1998 unterschlugen der Diktator und sein Clan geschätzte 2,2 Milliarden US-Dollar und brachten die Gelder ausser Landes; hunderte Millionen US-Dollar landeten auf Konten in der Schweiz und in Liechtenstein.

Im Verlaufe von Untersuchungen und als Folge mehrerer Rechtshilfegesuche aus Nigeria ordnete die Genfer Justiz das Einfrieren der Abacha-Gelder an. Bis im vergangenen März zahlte die Schweiz 700 Millionen US-Dollar in mehreren Tranchen an Nigeria zurück. In Liechtenstein sind noch immer rund 240 Millionen Franken auf Bankkonten eingefroren. Der nigerianische Staat fordert die Gelder auf dem Rechtsweg zurück. (sda/ps)

 

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