Liechtensteiner VP Bank mit über 80 Mio. CHF Verlust
Die VP Bank hat die Finanzgemeinde am Montag mit einem Verlustausweis überrascht. Die drittgrösste Bank Liechtensteins zeigt als Folge der Finanzkrise einen Konzernverlust von gut 80 Millionen Franken.
Vaduz - Die VP Bank hat die Finanzgemeinde am Montag mit einem Verlustausweis überrascht. Die drittgrösste Bank Liechtensteins zeigt als Folge der Finanzkrise einen Konzernverlust von gut 80 Millionen Franken. Das Institut begründete den Absturz mit Wertberichtigungen und Rückstellungen. Nach dem Vorjahresgewinn von 161,5 Millionen Franken muss die VP Bank für 2008 einen Verlust von 80,3 Millionen Franken ausweisen. Dies wird mit Wertberichtigungen von 172 Millionen Franken auf eigenen Finanzanlagen begründet. Davon belasten 117 Millionen Franken die Erfolgsrechnung und 55,3 Millionen Franken die Eigenmittel der Gruppe. Die Eigenmittel der Verwaltungs- und Privat-Bank AG (VP Bank) schrumpften von Ende 2007 bis Ende 2008 von 1,057 Milliarden auf 828,2 Millionen Franken. Die so genannte Kernkapitalquote sank von 16,0 auf 13,5 Prozent. Damit ist die Bank laut Analysten weiterhin gut kapitalisiert. Die VP-Bank-Konzernrechnung wird durch die Stützung ihrer Geldmarktfonds mit 68,1 Millionen Franken belastet. Das Stammhaus gab gemäss Mitteilung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht eine Kapitalschutzzusicherung ab, weil Qualität und Sicherheit gewisser Anlagen im Fondsvermögen beeinträchtigt waren. Dadurch entstand eine Eventualverpflichtung von 113,6 Millionen Franken. Letzte Woche wurden gemäss Mitteilung bestimmte Papiere zum Buchwert, der aber nicht mehr dem Marktwert entsprach, in die eigenen Finanzanlagen übernommen und den Fonds Liquidität im Gegenwert von 293 Millionen Franken zugeführt. Weiter teilte die VB Bank mit, der operative Bruttoerfolg ohne übrigen ordentlichen Erfolg sei nur drei Prozent tiefer als im Vorjahr, während die Aktienmärkte 30 bis 50 Prozent eingebüsst hätten. Der Geschäftsaufwand sei planmässig um elf Prozent auf 196,7 Millionen Franken gestiegen. Für 2009 wurden Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme angekündigt. Der Geschäftsaufwand soll um mindestens zehn Prozent sinken. Details will die VP Bank am kommenden 10. März bekannt geben. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 Franken je Inhaberaktie beziehungsweise 25 Rappen je Namenaktie erhalten. Im Vorjahr waren noch Ausschüttungen von 11,00 beziehungsweise 1,10 Franken bezahlt worden. Analysten nahmen die Gewinnwarnung überrascht auf. Man habe zwar mit Verlusten auf Finanzanlagen gerechnet, doch überträfen die Wertberichtigungen die Erwartungen um ein Vielfaches, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank. Die Bank Vontobel bemängelte das Fehlen von Angaben zum Netto-Neugeldzufluss und zu den verwalteten Vermögen. An der Schweizer Börse tauchte der Kurs der VP-Inhaberaktien im frühen Geschäft gegenüber vergangenem Freitagabend um bis zu 4,0 Prozent auf 92,10 Franken. ap/bb/gg/e
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