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Ist der Standort Balzers noch ausbaufähig?

Beim «Vaterland on Tour»-Wirtschaftsgespräch am Mittwoch führte der Leiter des Geschäftsbereichs News/Services, Daniel Quaderer, mit zwei Balzner Persönlichkeiten der Wirtschaft ein Gespräch: Alex Vogt, Verwaltungsrat und CEO der Optics Balzers, Günter Vogt, CEO bei ACT Anzeige- & Informationstechnik AG in Maienfeld und Balzers.

Balzers - Nach einer kurzen Einführung zum Wirtschaftsstandort Balzers  kam man auf die Struktur der liechtensteinischen Wirtschaft und die Export- und Lokalmärkte zu sprechen.

Boomen ist nicht alles
Günter Vogt berichtete über seine Zeit bei der Marvo Engeneering AG. Man habe damals als eine der ersten Firmen junge Leute in der IT ausgebildet. Das schnelle Wachstum sei zwar mittlerweile abgeflacht, aber heute zähle dafür mehr Qualität und Kundenpflege. Die Firma ist fest etabliert. Inzwischen ist Vogt bei der Marvo nur noch als VR tätig und daran, mit der ACT etwas Neues aufzubauen.

Rascher Wandel als Herausforderung
Alex Vogt erläuterte als Schwerpunkt des erfolgreich aufstrebenden Unternehmens, das auch in Wien und im thüringischen Jena vertreten ist, die Optischen Schichten und Biochips, Filter und Mikroskopie, Sensoren für High-End-Kameras, den Projektionsbereich, eine grosse Vielfalt also. Man sei mit dem Standort Liechtenstein durchaus sehr eng verbunden, heute noch würden wie bei der Gründung im Jahr 1946 Optische Schichten gefertigt. In Balzers arbeiten bei dem Unternehmen 140, in Jena 40 Personen, Tendenz steigend. Pro Mitarbeiter generiere man einen Umsatz von rund 200 000 bis 300 000 Franken. Im Vergleich beider Standorte: Zwar seien die Steuern in Liechtenstein niedriger, aber in Jena gebe es für die Arbeitsplatzschaffung Fördermittel ? wenngleich er stattdessen die normale Konkurrenz bevorzugt. Noch seien dort auch eher Fachkräfte zu finden als hier. Eine Herausforderung sei der rasche Wandel in der Branche.

Bürokratie als Hemmschuh
In Balzers ist der Boden an sich zu knapp für Erweiterungen und ausserdem teuer, aber die Tendenz ginge nun mal in Richtung neue Technologien, die Platz brauchen würden, führte Günter Vogt aus. Alex Vogt äusserte sich kritisch zur nach seiner Ansicht überhand nehmenden Bürokratie in Liechtenstein.

Persönlich nachgefragt

Aber auch einige persönliche Bemerkungen waren zu vernehmen. So hat weder Alex noch Günter Vogt ein «Vaterland»-Bericht je ins Schwitzen gebracht, einzig Günter Vogt, VU-Gemeinderat, stört es ein wenig, dass anderen Parteien nach seiner Ansicht im «Vaterland» zu viel Platz eingeräumt werde. Und die Hobbys? Günter Vogt führt hier den Obstbauverein an, das Joggen und das Fussballschauen. Alex Vogts Hobbys sind Aquarienfische, und er hat sich einen Geländewagen gekauft und lernt nun russisch, um eine Sibirien-Reise zu machen. (hvv)
 

 

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