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Hälfte der Telecom-Mitarbeiter muss gehen

Allein in den letzten beiden Jahren häuften sich bei der Telecom Liechtenstein fast 4 Millionen Franken Verlust an. Der Staatsbetrieb war offensichtlich überdimensioniert, denn nach der vorgesehenen Übernahme durch die Swisscom wird jede zweite Stelle gestrichen. Auch bei den LKW kommt es zu einem Abbau. Für die Betroffenen besteht ein Sozialplan.

Vaduz. - Der Verkauf an die Swisscom hat diverse Auswirkungen auf die Telecom Liechtenstein: Verschiedene Aufgaben, welche heute durch die Telecom Liechtenstein erbracht werden, werden zukünftig durch die Swisscom AG wahrgenommen. Die Telecom Liechtenstein, welche in der Folge als Swisscom (Fürstentum Liechtenstein) AG firmieren wird, bleibt aber verantwortlich für alle lokalen Aufgaben, welche den Bezug zum Markt Liechtenstein sicherstellen. Dadurch können langfristig 50 Prozent der heutigen Stellen gesichert werden, hiess es an einer Medienkonferenz von Dienstagvormittag in Vaduz.

Unternehmen noch halb so gross

Dies bedeutet, dass nach zweijähriger Übergangsphase von einer Organisationsgrösse von 35 bis 40 Mitarbeitenden ausgegangen werden kann, welche weiterhin bei Swisscom (Fürstentum Liechtenstein) AG angestellt bleiben. Weitere 10-15 Stellen werden lokale und regionale Aufgaben beibehalten, aber Teil einer Swisscom Organisation werden. Darüber hinaus wird die Swisscom AG für die vom Abbau betroffenen Mitarbeitenden – wenn immer möglich und abhängig von Vakanzen – alternative Stellenagebote gemacht. Somit ist in den nächsten zwei Jahren mit einem Abbau von ca. 50 Stellen bei der Telecom Liechtenstein AG und zusätzlichen 10 Stellen bei den Liechtensteinischen Kraftwerken (LKW) zu rechnen. Dieser Personalabbau wird mit einem Sozialplan flankiert. Hierfür wurde von Seiten der Telecom Liechtenstein AG bereits eine Rückstellung vollzogen.

Zentraler Standortfaktor

«Mit der vorliegenden Absichtserklärung der Regierung wird wesentlich garantiert, dass der Wirtschaftsstandort Liechtenstein auch in Zukunft seine Attraktivität im Telekommunikationsbereich ohne staatliche Zuschüsse erhalten kann», sagte Regierungschef Klaus Tschütscher an der Medienorientierung. «Mit der Swisscom haben wir uns in allen Belangen für einen stabilen, bewährten Partner und ein nachhaltig wirkendes Geschäftsmodell für Liechtenstein entschieden.» Das Engagement der Swisscom in Liechtenstein sei somit ein erfreuliches Signal für die Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort, so der Regierungschef.

Tiefere Gesprächstarife

Zudem werde ein zukunftsträchtiges Serviceangebot existieren, welches dem gleichen Preisangebot wie in der Schweiz unterliege. Die Kunden dürfen sich somit auf tiefere Preise freuen, da die Gesprächstarife der Telecom Liechtenstein bisher deutlich über denjenigen im Ausland lagen. Und auch die internationale Erreichbarkeit soll, im Gegensatz zur Vergangenheit, nun gewährleistet sein. Gleichzeitig wird mit der Schaffung eines echten Wettbewerbs durch den künftigen Betrieb des Fernseh-Kabelnetzes durch die Liechtensteinischen Kraftwerke mit entsprechend alternativem Angebot der Kunde eine grössere Auswahl an Dienstleistungen und Produkten haben. Mit anderen Worten: Der umstrittene Konsolidierungsvertrag von 2006 zwischen den LKW und der Telecom (damals noch LTN) wird nun wieder aufgehoben. (ikr/pd/ga) 

 

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